Gästebuch



Hilf mit! Deine Spende hilft die Kosten für Hosting und Provider zu decken. Vielen herzlichen Dank!
 

Ohoh, nach 39Jahren komm ich endlich drauf. Meine Mutter hat NPS.....jahrelang hat sie mich minderwertig behandelt und oft, wenn ich jemandem davon erzählte, musste ich mir anhören, dass das doch nicht so schlimm ist. Ich könnte hier tausend Beispiele nennen, was sie alles gemacht hat. Mittlerweilen hat sie's sogar geschafft, dass durch ihre Lügen die ganze Familie verkracht ist(also ich mit dem Rest. Ich bin der Sündenbock, meine jüngeren Geschwister die Goldkinder, niemand versteht, was mein Problem ist und meine Mutter ist das arme Opfer....) es ist der blanke Horror und ich habe so eine Wut in mir drin. Ich bin verheiratet und wir haben drei kleine Kinder. Ich bete zu Gott, dass ich meinen Kindern nie sowas antue....

Andrea, 12/04/16

Vielen Dank für diese Seite !
Sie hat mir die Augen geöffnet und wenn ich wieder mal an allem zweifle , wenn das Gefühl aufkommt " Nein , das kann doch alles gar nicht sein , das ist nicht so " , dann komme ich wieder hierher und lese zum xten Mal alles durch...doch , es ist so.

Ich musste 47 Jahre alt werden um den Narzissmus in unserer Familie zu erkennen.
Es war für mich ein unglaublicher Schock , aber gleichzeitig eine große Erleichterung.

Endlich kann ich das benennen und in Worte fassen was mir mein gesamtes Leben schon " passiert ".
Und vor allem : ich habe keine Schuld .
Ich war der Sündenbock bis ich 17 war und meine Eltern ( beide narzisstisch ) sich trennten und mein Vater auszog.
Dann war ich das goldene Kind und eiferte meiner Mutter nach bis ich nicht mehr konnte.

Als ich am Boden war zogen wir , ich bin glücklich verheiratet und habe keine Kinder , in eine andere Stadt , schon weiter weg , mal kurz besuchen ist nicht.
Den Kontakt zu meiner Mutter ließ ich langsam einschlafen , 8 Jahre war Funkstille.

Dann nahm ich wieder Kontakt auf , völlig ahnungslos und verblendet , sie ist doch deine Mutter , das kannst du doch nicht bringen , sagte ich mir...
Die ersten Treffen lullte sie mich ein , mit Geschenken , Essen und Trinken , Freundlichkeit.
Wie wunderbar , dachte ich mir , jetzt können wir über Vergangenes reden , was passiert ist und warum. ( Ich habe innerhalb meiner Familie Gewalt jeglicher Art erlebt )
Kaum hatte ich mit einem Thema angefangen bekam sie einen glasigen Blick , drehte ihr Gesicht weg und wechselte umgehend das Thema.
Danach kamen stundenlange Monologe über ihre Krankheiten , ihren Job als Ortsvorsteherin und wieviele Kinder sie schon wieder geködert hat ( sie unterrichtet Klarinette ).
Natürlich musste ich aktiv jedem Wort lauschen , wenn ich mal was dazwischen sagte erhob sie einfach ihre Stimme und schwallte weiter...unerträglich.
Was ich 8 Jahre lang gemacht habe weiß sie nicht und es interessiert sie auch nicht.

Per Zufall habe ich einen Bericht über Narzissmus gelesen , dann kam ein komisches Gefühl , Mensch , das kennst du doch...
Habe weiter recherchiert und verschlang diese Website.
Aha , da liegt also der Hase im Pfeffer.
Meine Mutter hat das Gaslighting schon profimässig betrieben.Ich hatte ja keine Ahnung , war verblendet bis jetzt.
Und im Schatten meiner Mutter , bis jetzt...

Erst jetzt kam ich dahinter dass die vielen Schicksalsschläge , die ich erlitten hatte , nicht einfach Pech waren , sondern fein säuberlich von meiner Familie eingefädelt wurden.
Die wollten mich am Boden sehen.
Wenn ich um Hilfe bat , war die Familie " vom Erdboden verschluckt ".
Klar , sie war ja auch der Grund für den Ärger , den ich ständig am Hals hatte.

Man will einfach nicht wahrhaben , dass die süße kleine Schwester ein Monster ist , und Mama die Fäden zieht.
Und ein schlimmes Ding jagt das andere und man steht da und denkt " was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht ?".
Es hat laaaange gedauert bis ich dahinter kam , es ist ja alles soooo geheim...
Über nichts wird gesprochen , nichts wird geklärt.

Viele Fragen bleiben unbeantwortet , man zweifelt an sich selbst.

Ich selbst war Co-Narzisst , erst als ich weit weg von meiner Familie war konnte ich mich selbst und meine Mitte finden.
Die " Flöhe " haben sich verzogen , jetzt gilt es das Trauma aufzuarbeiten.

Narzissten ändern sich niemals , das habe ich jetzt auch begriffen.
Den Kontakt zu meiner Mutter habe ich wieder beendet , es hat keinen Sinn , sie wird mir ewig nach dem Leben trachten.

Nannette, 11/04/16

von ganzem Herzen danke für diese Website und Eure Beiträge!!!

Nach Jahrzehnten immerwährender Angriffe durch eine Mutter, deren Attacken immer mit Unterstützung/Duldung eines co-abhängigen Vaters möglich waren, habe ich im Sommer letzten Jahres mit Unterstützung einer Psychotherapeutin und einer begleitenden Traumatherapie endlich den Kontakt abgebrochen. Nachdem die gleichen Muster sich mittlerweile auf meine Kinder übertragen haben ("Du musst immer schön herkommen, nur dann geht es Oma gut." "Weißt Du eigentlich, dass die Oma schon einmal tot war?"), konnte und wollte ich nicht länger schweigen, erdulden und so tun, als sei das normal. Meine ältere Schwester hat bereits vor Jahren diesen Schritt gemacht, nachdem ihre eigene Familie fast durch unsere Eltern zerstört worden ist. Noch heute sagen sie: "Keine Ahnung, warum. Wir haben doch gar nichts gemacht!".

Viele von Euch wissen, was der Kontaktabbruch mit solchen Eltern bedeutet: Telefonterror, Beleidigungen, Unter-Druck-Setzen, Rufmord, Selbstmitleid, Schlechtmachen in der Verwandtschaft und bei Bekannten, sodass alle mit dem Finger auf Euch zeigen, keiner Euch versteht. Wie pubertär das Verhalten doch ist! Wie kann man denn die armen Eltern so im Stich lassen. Das haben die doch nicht verdient!

Selbst in meiner Situation, wenn beide Töchter sich irgendwann in äußerster Notwehr abwenden, sind immer noch die armen Eltern die Opfer - was wir in unserer Kindheit und auch später ertragen haben, interessiert niemanden. Alles alte Geschichten, alles Einbildung und pubertäres Verhalten! Und dann der innere Kampf, die Schuldgefühle, die Angst, die Hilflosigkeit, das Gefühl des absolut Nicht-Verstandenwerdens, vielleicht doch der Geisterfahrer zu sein, vielleicht doch alles nur Einbildung, falsche Wahrnehmung, Missverständnisse?

Lasst Euch nicht beirren, vertraut auf Euer Gefühl, auf Eure Wahrnehmung! Eltern, die nur sich und ihr Ach-So-Ungerechtes-Leiden sehen, die sich nie die Mühe machen, Eure Perspektive einzunehmen, die niemals verstehen werden, was sie Euch angetan haben - solche Eltern braucht Ihr nicht! Seid gut zu Euch, gönnt Euch das, was Ihr in der Kindheit nicht bekommen habt, geht wertvoll mit Euch und Euren Gefühle um!

Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Trost bei dem Weg in ein Leben, in dem nicht die Dämonen der Vergangenheit auch Eure Zukunft beherrschen! Weil Ihr nicht allein seid, weil Ihr das Recht dazu habt, weil Ihr das wert seid!

Liebe Kira, liebe Leserinnen und Leser,, 08/04/16

Hallo. Wirklich tolle Seite! Ich bin zwar keine Tochter, sondern ein Sohn, aber dennoch finde ich sehr viele übereinstimmungen mit meiner Situation.
Momentan bin ich gerade in der Phase den Kontakt zu meiner Mutter auf ein Minimum zu reduzieren. Bin seit Jahren wegen Depressionen in Psychotherapie. Hab jetzt so langsam gelernt das Verhalten anderen mir gegenüber dadurch zu ändern, mein Verhalten ihnen gegenüber zu ändern. Allerdings funktioniert das nicht bei Narzissten, weshalb leider Gottes nur ein einziger Weg bleibt, nämlich der des eingeschränkten Kontakts. Was mir dabei nur so unendlich schwer fällt ist das schlechte Gewissen. Ich habe ihm in letzter Zeit oft nachgegeben und mich wieder mal gemeldet. Dann kommt erst ein bisschen Smalltakl übers Wetter, dann wird wegen irgendetwas gejammert, oder irgendwelche Situationen werden dramatisiert dargestellt. Sobald ich dann was sage was meine Mutter nicht in ihrem Gejammere bestätigt, oder ihre dramatische Darstellung der Dinge versuche zu entdramatisieren werden folgende Schallplatten aufgelegt: 1. "Ja, fertig jetzt, Themenwechsel..." 2. "Bei mir ist das was anderes..., wenn du erlebt hättest was ich erlebt hab..., das Verstehst du nicht..., bla bla" 3. Verletzende äußerungen, Killerphrasen, haltlose Unterstellungen. 4. Heulen und Selbstbemittleidung. In der Reihenfolge
Und obwohl ich mir das nicht mehr gefallen lasse und sie in letzter Zeit oft angebrüllt habe, oder einfach nur aufgestanden und gegangen bin, bleiben es immer die selben Platten die gespielt werden.
Was mich am meisten fertig macht sind diese zwei Gesichter, die sie auf- und absetzen kann. Ich denke ihr wisse wovon ich rede. Wäre sie nur eine 100 Prozentige A-Loch-Narzisstin könnte ich sie einfach hassen und fertig, aber sie hat ja leider auch 30 Prozent liebenswerte Eigenschaften. Das zerreist mir das Herz.
Mein Vater hat sich seit Jahren in den Alkohol geflüchtet und möchte von dem Thema nichts mehr hören. Meine Mutter hat gegenüber meiner Frau unverschämte Unterstellungen geäußert und bekam von uns gesagt dass das so nicht geht. Als Entschuldigung bekamen wir ein "Falls ich irgendetwas getan habe was dich verletzt hat..." und beim Zweiten mal ein "Dieses Missverständins tut mir leid". Also im Prinzip genau das was man auch hier auf der Seite als Beispielsätze lesen kann. Da gabs kein Missverständins, ich hab alles genau so verstanden wie es gesagt wurde...
Leider bekomme ich fast alle 3 Tage eine E-Mail, meist mit belanglosem Inhalt übers Wetter, oder sonstiges. Oft früh morgens oder auch Nachts mit dem Hinweis "Ich kann mal wieder nicht schlafen, das siehst du ja an der Uhrzeit der Mail"
Es fällt mir unendlich schwer dieses schlechte Gewissen zu ertragen, aber ich weiß auch dass ich es bereuen würde, sobald ich anrufen würde, weil sie es einfach schafft aus JEDEM Gesprächsthema einen negativ Aspekt zu generieren und so meine Gedanken zu vergiften.
Wie schafft ihr es das schlechte Gewissen zu betäuben?

Robo, 08/04/16

Lieber Robo!
Ich habe leider jetzt gerade nicht die Zeit Dir eine lange Antwort zu schreiben. Das Thema, welches Du erwähnst - Schuld und schlechtes Gewissen (bei Söhnen) - steht aber ganz oben auf meiner Liste für Artikel und sollte in sehr nahe Zukunft auf dieser Seite zu finden sein! Gib mir noch ein klein wenig Zeit und Du wirst hier etwas dazu lesen können!

Hallihallo,
erstmal muss ich sagen, dass ich so froh bin, diese Website entdeckt zu haben bzw. naja, sie wurde mir empfohlen. Nicht nur, dass sie so passend und ansprechend gestaltet wurde, auch, dass sie sehr informativ ist, gefällt mir sehr gut. An schlechten Tagen spendet sie mir ein wenig Trost, dann weiß ich, dass ich nicht alleine mit solchen Problemen und nicht paranoid bin. Vielen Dank dafür :)

Lilia, 07/04/16

Liebe Maria,

"Dann sagte sie noch, die Türen seien immer offen, sie seien nie abgeschlossen."

Genau das sagt meine Mutter auch immer, die Türen seien immer offen...

Die Tür zur Hölle ist das auch ;)

Der Teufel beschäftigt keine Türsteher und er empfängt Dich mit einem "freundlichen"; Lächeln und einem freien Getränk und einem Stück Kuchen. Aber das freundliche Lächeln ist nicht echt, das Getränk macht Sodbrennen und der Kuchen liegt auch schwer im Magen. Und der Teufel nimmt dafür Deine Seele.

Das ist es nicht wert.

Man muss nicht in jede offene Tür gehen, nur weil sie offen ist und man dort Illusionen kaufen kann.

Ich bin zwar kein Christ, aber die Hölle ist für mich etwas sehr reales, wie Du vielleicht merkst. Ich habe 18 Jahre darin gelebt, 16 davon bei klarem Bewusstsein, aber ohne Aussicht auf Entrinnen. Ich weiß genau, wo Du gerade bist. Und Du bist weiter, als Du denkst, Du hast ihr Spiel bereits durchschaut, das ist bereits die halbe Rettung! Im Grunde weißt es Du es selbst schon, Du kannst nicht mehr zurück.

Der Rest des Weges ist zwar anstrengend, aber im Prinzip einfach, immer nur geradeaus, weg von ihr, hin zu Dir, Du bist das Ziel, Dein Seelenheil, das ist das einzige, was Du wirklich nicht vergessen oder verdrängen darfst. Alles andere ordnet sich dem auf dem Weg fast von selbst unter. Deine Gefühle sind der Faden der Ariadne, der Dich leitet. Folge ihnen, lass sie zu, hab keine Angst, hab keine Angst vor Dir selbst, glaube an Dich.

Ich kann mir vorstellen, dass es aus Deinem christlichen Anspruch an Dich erstmal egoistisch erscheint?

Aber vielleicht kannst Du es eher so sehen, dass erst dann, wenn Du Dich wirklich erkannt hast, als der Mensch, der Du bist und sein möchtest (unabhängig von dem, was Deine Mutter von Dir will), kannst Du Gott aus freien Stücken und aus Dir selbst heraus die Liebe und den Glauben geben, die Du von ihm bekommst. Bislang zwingst Du Dich dazu, weil Du nichts anderes kennst als Zwang, aber allein aus diesem Grund bleibst Du nicht Christ, wenn dem so wäre, dann hättest Du jetzt aufgehört zu glauben. Du möchtest aber ein echter, bewusster Christ sein, ein Christ, der aus freien Stücken Gottes Weg folgt. Und dazu brauchst Du erst einmal Dich selbst.

Wenn Du lernst, auf Deinen Körper zu hören, wirst Du gleichzeitig lernen, auf Gott zu hören. Gott ist nicht nur das Wort alter Herren in der Bibel, Gott ist die Schöpfung, auch Du bist ein Teil davon. Hör ihm zu, in Dir drin.

Du wirst fühlen, was es heißt, im Einklang mit sich selbst und seiner Schöpfung zu leben, Du wirst niemanden mehr benötigen, der Dir sagt, wie das geht.

Alles Liebe :)

Sanne, 06/04/16

Ich habe versucht auf Deine Mail zu antworten- das warst doch Du? Die Adresse funktioniert jedoch nicht. Wenn Du mir also nochmals von einer anderen Adresse schreiben magst, kann ich's gern noch mal versuchen mit einer Antwort!

Liebe Maria,

vielen Dank für Deine Antwort, ja, vorallem sehr viele Worte habe ich (die Würze-Kürze fällt mir schwer), aber ich bin froh, dass ein paar davon Dir auch geholfen haben :)

"Meine Antwort ganz ruhig: ';Nein, ich habe gesagt, dass ich nicht komme.' "

Das hast Du echt super gemacht! Hinter dieser Ruhe steckt auch (schon & noch) ganz viel Trauer. Aber das wird besser mit der Zeit und der Seelenarbeit, das verspreche ich Dir.

"Das ist sehr krank, finde ich."

Ja, das finde ich auch! Es tut mir wirklich leid, dass Du das erleben musst, dass Kinder so etwas erleben müssen. Wenn Dich das als Erwachsenen schon so mitnimmt, dann muss so etwas als Kind die Hölle auf Erden gewesen sein, es gab ja kein Entrinnen.

"Ich zitterte während des Gesprächs an meinem Arbeitsplatz."

Das ist verständlich. Dein Körper hat gerade eine feindliche Attacke auf den Kern seines Wohlbefindens erlebt und überlebt, eine Attacke auf Deine Seele! Aber Du hast sie verteidigt und geschützt! Du und Dein Körper: Ihr seid ein Team! Dein Geist und Dein Herz sind eins, man kann das auf diesem Planenten - in diesem Dasein - nicht trennen, ohne längerfristig gewaltigen Schaden anzurichten. Die Gefühle sind der gesunde Ausdruck davon, Depressionen ein anderer...

Ich weiß, dass es manchen Christen etwas schwerfällt, diese freundliche Haltung zum eigenen Körper zu entwickeln, aber Dein Körper ist Dein Freund, nicht Dein Feind. Er will Dich bestimmt nicht zur Sünde "verführen", sondern Schaden von Deiner Seele abwenden! Er schickt Dir die Wut, wo Deine Grenzen überschritten wurden, die Trauer, wo Du einen Verlust erlitten hast, die Freude, wenn Deiner Seele etwas Schönes widerfährt. Er fühlt mit Dir, immer! Und er ist immer ehrlich!

Lerne, auf Deinen Körper zu hören, seine Signale zu verstehen! Vertraue ihm! Er ist der eine, dem Du in diesem Dasein immer vertrauen kannst. Zumindest bei mir kann ich sagen: er war immer auf meiner Seite, er hat mich gewarnt und beschützt, wo er konnte und das hat er ziemlich gut gemacht. (Du willst nicht wissen, in welchen Situationen ich schon war, er hat wirklich Höchstleistungen vollbracht in meinem Fall...) Nur da, wo ich dem berühmten "Bauchgefühl" z.B. aus der sog. "Vernunft" heraus nicht nachgegeben habe, habe ich Schaden provoziert, aber auch da hat er mir regelmässig wieder rechtzeitig herausgeholfen. Er ist also auch nicht nachtragend oder rachsüchtig!

"... Ja, irgendwie habe ich mir mit den beiden Telefonaten "Erlaubnis" geholt."

Auch das ist verständlich und völlig i.O.! Es zeichnet Dich als Menschen aus, der Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt, auch wenn es bislang oft, in Zukunft hoffentlich nur noch manchmal, auf Deine Kosten geht, aber daran arbeitest Du ja jetzt :)

Und die Reaktion der anderen zeigt, dass sie im Gegenzug auch Rücksicht auf Deine Gefühle nehmen können und Dich als vollwertigen Menschen mit eigenen Bedürfnissen sehen können. Solange das so funktioniert, ist freiwillige (!) Rücksichtnahme etwas Gutes, mMn. (Ich bin nur froh, dass Du die Erlaubnis bekommen hast, es macht es Dir im Moment noch leichter, ich denke, dass Du diese mentale Unterstützung wirklich gebraucht hast, auch als Zeichen, dass nicht alle Menschen in Deinem Umfeld so krank sind...)

Du bist eben kein "schlechter", sondern im Gegenteil ein sehr sensibler und rücksichtsvoller Mensch! Es ist insbesondere der Verlust Deiner Mutter (und Ausdruck ihrer leider unheilbaren Störung), dass sie das nicht wahrnehmen kann und will, andere Leute sehen das anscheinend durchaus, ganz ohne Probleme ;)

"Vater ist offensichtlich von der Lüge überrollt worden und mit gefangen in der Lüge der Mutter."

Das ist sehr bedauerlich, aber leider nicht zu ändern, vor allem nicht für Dich. Er ist erwachsen, er muss mit mindestens einer gravierenden Fehlentscheidung in seinem Leben umgehen. Da er sich sein Schicksal - im Gegensatz zu Dir - freiwillig ausgesucht hat, ist das anscheinend noch einmal schwerer. Erst wenn der Preis, den er zahlen muss für ihn subjektiv zu groß wird, wird er erkennen, was er eigentlich geopfert hat. Unter anderem auch Dich, denn bis jetzt hat das System auf Deine Kosten super funktioniert für ihn, er war und ist ja gefühlt die "rechte Hand Gottes"!

Bis zur Erkenntnis der eigenen Verantwortung ist er Teil des Systems und wird das System stützen und schützen, notfalls auch gegen Dich. Darauf solltest Du Dich evtl. gefasst machen, denn jetzt fällt Dein Opfer weg, er wird seine komfortable Position im Gefüge verlieren und die Wut Deiner Mutter abbekommen, die sie nicht mehr auf Deiner Seele abladen kann. Und es kann sehr gut sein, dass er es vorzieht zu leiden und Dir noch die Schuld dafür zu geben. Dafür kannst Du dann aber nichts, es ist seine eigene Entscheidung, Ausdruck seiner Schwäche, also lass Dich nicht mit seinem Leid erpressen. Wenn er das versucht, will er nur, dass Du wieder für ihn - an seiner statt - leidest, diese Zeiten sollten ein für allemal vorbei sein! Auch er ist kein Gott, dass er ein solches Opfer von Dir für sich selbst verlangen darf! Sei also gewarnt! Diese Menschen sind mit allen Wassern gewaschen und sie wollen Dir nichts Gutes.

Du bist auf einem guten Weg, lass Dich darin nicht beirren, von niemandem! Traue niemandem, der Dir sagt, dass er nur Dein Bestes wolle, dann aber furchtbare Sachen von Dir im Gegenzug verlangt. Das ist immer gelogen, solche Menschen denken immer nur an sich, an niemanden sonst!

Alles Liebe und Gute für Dich auf Deinem Weg :)

Sanne, 06/04/16

Liebe Maria,

zunächst zu Deinem neuen Text, ich wollte meine Antwort gerade abschicken, da ploppte er auf:

" 'Ich verzeihe dir auch alles in deinem Leben.' "

Boah! Dieser Satz ist eine absolute Frechheit von Deiner Mutter. Sie hat Dir nichts zu verzeihen, Du hast ihr nichts getan! Wieder einmal ein absoluter Tiefschlag, ein Angriff auf Dein Dasein, eigentlich. Unmöglich, echt! Schon wenn ich so etwas lese, kommt mein Blut in Wallung, ich werde tierisch sauer! Nimm Dir da ein Stück von mir, ich habe reichlich, hier: zwei Pfund Wut, bitte sehr ;)

Ich würde Dir wirklich raten, auch da die Verletzungen so tief gehen, brich den Kontakt zu ihr - zumindest erstmal - ganz ab, lass sie nicht mehr an Dich heran, geh nicht ans Telefon, ignoriere sie völlig! Sie will Dich, Deine psychische Integrität komplett zerstören, sie will Dich kaputtmachen! Ich habe das selbst am eigenen Leib erlebt, für mich ist das offensichtlich. Deine Mutter ähnelt meiner Mutter sehr in ihrem unbedingten Vernichtungswillen, vielleicht können wir deswegen so gut miteinander. Du lebst bereits von Deiner Substanz, das muss aufhören! Während Du mühsam mit der Reparatur Deiner Schutzschilde beschäftigt bist, reißt sie die anderen ein, Du musst da weg, unbedingt!

"Heute hatte ich den Gedanken, ich mag nicht mehr leben."

Das ist sie nicht wert, deine blöde Pseudo-Mutter, dieser blöde Anglerfisch! Denke lieber daran, wie Du ihr den Hals umdrehst! Bitte tu das nicht in echt, aber der Gedanke daran ist sinnvoller als sich selbst schädigen zu wollen, das ist nur eine Projektion, weil Du Dich noch nicht traust, Deine Aggressionen und Deine Wut gegen den Verursacher zu richten, das weißt Du hoffentlich auch. Aber es sind nur Gedanken! Mit Gedanken kannst Du niemandem ausser Dir selbst wehtun, also richte die Aggression auf die, die es verdienen!

Im Grunde muss ich Kira recht geben, das sind Dinge, die in dieser Form im Internet leider nicht gelöst werden können, das gibt das Medium einfach nicht her, so leid mir das tut. Ich will und werde Dich hier auf keinen Fall im Stich lassen, aber ich denke auch, ein persönliches Gespräch mit einem verständnisvollen Menschen kann Dir hier mehr helfen, als ich es über ein paar Buchstaben und elektrische Leitungen vermag. Auch wenn Du Dich von mir verstanden fühlst, ich kann Dir nicht in die Augen schauen, ich kann Deine Hand nicht nehmen, ich kann Dich nicht umarmen, wenn Du es brauchst. Evtl. ist ein Wechsel des Therapeuten angezeigt, wie es auch schon bei anderen der Fall war, Kiras Ratschlag diesbzgl. würde ich unbedingt ernst nehmen!

Ich schicke gleich noch meine Antwort zu Deinem vorigen Text hinterher, ich nehme nichts davon zurück. Du bist in einem Prozess, manchmal geht es schnell vorwärts, dann geht es wieder ein bisschen zurück, manchmal tut sich gefühlt einfach gar nichts, aber man muss einfach dranbleiben, dann wird das schon, am besten mit einer passenden gefühlvollen Begleitung, ob Freund oder Psychologe ist eigentlich egal, aber es muss ein Mensch sein, mit dem Du Dich gut fühlst.
Ich lese weiter hier, wenn Du möchtest, kannst Du weiter schreiben. Trotzdem bitte ich Dich, Kiras Ratschlag zu bedenken.

Alles Liebe :)

Sanne, 06/04/16

Ich melde mich nochmals.
Wiederum rief meine Mutter vorhin an meinem Arbeitsplatz an.
Sie stellte mir Fragen: "Bist Du böse?" "Habe ich dir zu viel gesagt?" "Geht es dir gut?"
Ich konnte nicht antworten. Ich sagte irgendetwas, u. a. dass ich beim gestrigen Telefonat gezittert hätte und es mir nicht gut ginge. Sie sagte, ihr gehe es auch nicht gut.
Die Fragen schmeckten wie eine Lüge.
Sie fing dann wieder mit einem anderen Argument an, warum ich zur Kommunion kommen solle, meine Einladungen hätten auch immer alle befolgt ... .
Ich solle mal darüber nachdenken.
Ich fragte sie, ob sie mir einer 47 jährigen Frau sagen muss, worüber ich nachdenken soll?!

Ich wies sie darauf hin, dass sie Argumente sucht, mit denen sie mich doch überzeugen kann. Sie verneinte.
Dann kamen subtile Vorwürfe, die ich ihr als solche hinhielt.
Diese wehrte sie ab.

Innerlich fühlte ich, wie wenn jemand an meinen Nerven beißt, mich fertig macht durch dieses Gut-Scheinen-Wollen.
Sie bat mich um Verzeihung (!!!), wenn das nicht gut war, ging gleich im Redetext weiter mit subtilen Vorwürfen. Als ich ernsthaft sagte: "Ich verzeihe dir das", antwortete sie mit einem bissigen Ton: "Ich verzeihe dir auch alles in deinem Leben."
Ich blieb still.

Dann sagte sie noch, die Türen seien immer offen, sie seien nie abgeschlossen. Ich könnte auch Sonntag kommen ... . Ich verstand es nicht. An ihrem Geburtstag? Oder zur Kommunion? Aus den Zwischenzeilen nahm ich eindeutig wahr, dass sie immer noch die Hoffnung hat, ich würde zur Kommunion kommen.

Ich merkte, dass ich mich wieder viel zu tief eingelassen hatte.
Und wenn ich "Unbekannter Anruf"; auf dem Display am Arbeitsplatz sehe, möchte ich mich in diesem Moment wegbeamen.

Bin seit Wochen am Arbeitsplatz nur zu 70% leistungsfähig. Dies verberge ich vor den anderen, und es geht noch ganz gut. Heute hatte ich den Gedanken, ich mag nicht mehr leben. (Suizidgedanken habe ich seit der Jugend in so schwierigen Phasen, bin auch in psychologischer Begleitung weiterhin).

Liebe Sanne, ist das o.k., wenn ich hier so ausführlich schreibe?

Grüße
Maria

maria, 05/04/16

Liebe Maria,
ich kann sehen, dass Dir der Austausch hier im Gästebuch die Möglichkeit gibt, Dich mitzuteilen und er dir Rat und Trost zu geben scheint.
Gern stelle ich diese Plattform zur Verfügung.
Gleichzeitig möchte ich Dich jedoch darauf aufmerksam machen, dass der Austausch im Internet mittels Foren, Chats und eben auch hier im Gästebuch nur begrenzt hilfreich sein kann und ganz besonders für Betroffene, die sich in der Anfangsphase der Aufarbeitung befinden, Gefahren mit sich bringen kann.
Gerade, wenn Du in einer extremen Situation (zudem evtl. allein auf Dich gestellt) bist, machst Du dich sehr verletzlich und nicht jeder, dem Du im Internet begegnest, wird mit dieser Verletzlichkeit respektvoll und sorgsam umgehen.
Ich möchte Dich unbedingt ermutigen, mit einem geschulten (guten!) Therapeuten zu arbeiten, dem Du vertrauen kannst und der Dir einen geschützten Raum bietet.
Du schreibst, dass du psychologisch begleitet wirst: Bist Du mit dieser Begleitung zufrieden? Ist die Arbeit, die Du an Dir in diesem Rahmen leisten kannst, hilfreich? Wäre es denkbar nach einer zusätzlichen Form der Unterstützung zu suchen?
Hier ein Linktipp, der evtl. interessant sein könnte. (Für die Therapeutensuche für die Therapiemethode IFS): http://www.ifs-europe.net/therapeuten-und-coaches
Alles liebe, Kira

Liebe Sanne,

unglaublich - so viele Einsichten und Hinweise, Worte und Gutes aus Deinen Zeilen.
Ich bin Dir so dankbar.
Werde mir Deine Zeilen ausdrucken, in mein Weg-Buch kleben und daran arbeiten, es zulassen ... .

Ich hatte mich am Wochenende von den letzten Wochen incl. Kranksein bzgl. der Ablösung meiner Mutter/Vater erholt und spürte wie neues Leben langsam wieder in mich einzog.
Ich freute mich heute Morgen auf die Arbeit.

Innerlich ging seit Ostersonntag meine Mutter mir nicht aus dem Kopf: Ostersonntag telefonierte ich zum letzten Mal mit Vater. Mutter hörte zu (Lautsprecher war an)..... ihre Erwartung, dass ich doch anrufen müsste spürte ich gestern besonders, aber auch an anderen Tagen .... es fühlt sich an wie Besetztsein von etwas, was ich leider so oft kenne in Bezug auf sie. Sie spricht nun seit zwei Wochen nicht mehr mit mir, da ich nicht zur Kommunion meines Neffen gehen werde. An jenem Wochenende bin ich bei einem Berufungs-Seminar. Dies ist mir wichtiger.... und ich kann dazu stehen, weil zwei Menschen mir dazu Mut gemacht haben. .... Sonst hätte ich mich wohl verleugnet und ware zu dieser Riesen-Familienfeier gegangen, die für mich nichtssagend ist, und hätte gelitten. Wozu?
Meine Mutter machte mir heftige Schuldvorwürfe vor zwei Wochen, ich sei nicht christlich, nicht barmherzig im "Jahr der Barmherzigkeit", "wir sind doch eine intakte Familie", und vieles andere Krankhafte. Dies machte mir wahnsinnig zu schaffen.

Ich saß heute Morgen kaum an meinem Arbeitsplatz, als meine Mutter anrief. Ohne ihren Namen zu nennen, schluchzte sie jämmerlich ins Telefon. Ich wartete. Ich kenne ja dieses kindliche "Druck"-Schluchzen.
Dann fast unverständlich sagte sie: "Ich kann nichts sagen". Ich fragte daraufhin: "Mama, was ist los? Ist etwas passiert"?
"Kommst Du zur Kommunion?" schoss es heraus.
Meine Antwort ganz ruhig: "Nein, ich habe gesagt, dass ich nicht komme."

Dann ging ein Gewitter herunter...nicht christlich...im Jahr der Barmherzigkeit ...ich bin nicht barmherzig .... alles unter Tränen und Aggression.

Ich legte den Hörer auf. Zum ersten Mal in meinem 47jährigen Leben.
Sie rief wieder an.
Das Gewitter ging weiter, so wie wenn nichts gewesen wäre. (!!!!!)
Sie verglich mich mal wieder mit anderen, ... Schuldgefühle usw. bis zum Vorwurf:
"Das machst Du nur, damit Du Deinen Eltern eins auswischen kannst. Das sagt der Papa auch." ???????????

Das ist sehr krank, finde ich.

Als ich mich anfing zu wehren und sie wieder ins Wort fiel, sagte ich schlussendlich: "Ich diskutiere nicht mehr."
Sie sagte: "Wenn Du zur Kommunion nicht kommst, dann brauchst Du auch nicht zu meinem Geburtstag kommen."
Dann legte sie auf.

Ich zitterte während des Gesprächs an meinem Arbeitsplatz.

Dann telefonierte ich eine Stunde mit meiner Schwägerin. Sie sagte, dass sie zwar enttäuscht sei, und mein Neffe auch, aber dass sie mir das nie nachtragen würden. Das glaube ich ihnen auch. In diesem Gespräch brach zum ersten Mal ihre Geschichte mit meiner Mutter/ihrer Schwiegermutter auf, und sie erzählte mir viel darüber. (Sie wohnt mit meinem Bruder und den Kindern direkt neben meiner Mutter/Vater). Sie sagte auch, dass sie jetzt besser verstehen kann, warum ich nicht mehr zurück ziehen kann (vom Süden in den Nordwesten Deutschlands).
Und ich verstehe auch, dass diese Mütter Ehen zerstören können ... .

Mit meinem Bruder sprach ich auch. Er sieht das sehr locker und respektiert es ohne zu hinterfragen. Ich sei schließlich alt genug, meine Entscheidungen zu treffen und mein Leben zu führen.

... Ja, irgendwie habe ich mir mit den beiden Telefonaten "Erlaubnis" geholt.
Ich wollte wissen, ob die beiden mittlerweile genauso denken wie meine Mutter. Vater ist offensichtlich von der Lüge überrollt worden und mit gefangen in der Lüge der Mutter.

Ich werde nicht zum Geburtstag hinfahren.
Werde aber aus anderen Gründen bei einer Freundin übernachten, die nur 5 km entfernt von meinen Eltern wohnt. Und ich könnte mir vorstellen, dass es sehr schwer sein wird für mich, nicht zur "Mami" zu gehen und ihr einen Glückwunsch sagen. Ja, das macht mich tieftraurig ... und ich sehe hier wieder den riesengroßen Abhängigkeits- / Autonomiekonflikt.

Sie würden es auch nicht gutheißen, dass ich bei einer Freundin übernachte. Das ware wie ein Verrat von ganz schlechten Eltern.
Freunde braucht man nicht ... ich hatte früher auch keine Freunde ....Mutter meinte immer, ohne Freunde kommt man oft besser zurecht .... --- jetzt weiß ich, warum sie das alles so sagte ...

Ja. Ein friede-volles Wochenende, ein friedlicher Montagmorgen, und dann die Explosion. Jetzt wird es wieder Tage und ja Wochen in mir energiezehrend arbeiten ... .

Wann hat der Spuk ein Ende?

Danke, dass ich das hier einfach so mitteilen durfte.
Verstanden werde. Und Euch verstehe, die Ihr in ganz eigenen Situationen Euren Weg geht.

maria

Maria, 04/04/16

Liebe Kira,
besonderen Dank auch für die wunderbaren Karrikaturen. Einige Abbildungen sind meiner nicht liebenden Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Am besten gefällt mir das Menschenkind, das den Schafspelz abgelegt hat. Das ist mein/unser Ziel. Liebe Grüße.

Marie, 03/04/16

Liebe Blogbetreiberin,
ich danke dir für den Inhalt dieses Blogs.
Mein Partner wurde jahrelang durch seine narzisstische Mutter, die desweiteren alkoholsüchtig ist, emotional missbraucht.
Leider sind bei ihm und seinen Geschwistern auch jetzt im Erwachsenenalter viele Co-Verhaltensweisen zu beobachten, die fast schon Bestandteil der Persönlichkeit geworden sind und mittlerweile auch auf mich, meine Herkunftsfamilie und unsere Tochter übergreifen.
Das kann sich überhaupt kein Außenstehender vorstellen, wie schlimm das Ganze ist.
Selbst der Schwiegervater hat mittlerweile resigniert. Aber keiner bietet der Frau öffentlich die Stirn. Sie ist subtil sehr verletzend und demütigend und damit demontiert sie jede Art von Achtung, Wertschätzung und Vertrauen zwischen den Familienmitgliedern. Es werden auch alle gegeneinander ausgespielt und es gibt immer einen Bösen, und die Guten.
Das kann nach Bedarf von ihr ausgetauscht und verändert werden und die Abwertung der Betroffenen ist bis ins Mark erschütternd. Jeder Nährboden für Harmonie und Liebe wird systematisch kaputt gemacht und alle lassen es mit sich machen.
Ich denke schon, dass das narzisstische Verhaltensweisen sind.
Danke für diese Homepage. Es gibt auch Söhne narzisstischer Mütter und das ist meines Erachtens eine ganz besondere Konstellation.
Liebe Grüße.

Annika, 03/04/16

Liebe Monika,

"Schließlich gab es früher ja auch mal die Rute, also gehörte es nach meinem Verständnis zum normalen Erziehungsstil dazu."

Gewaltanwendung - insbesondere einem schwächeren Lebewesen ggü. - ist für mich immer ein sehr deutliches Zeichen von Kontrollverlust. Sie kommt i.d.R. gleich nach Schreien und auch dies bereits ist ein Kontrollverlust.

Wo Gewaltanwendung kein Kontrollverlust sondern gezielt ist, wie in meinem Fall, nenne ich das sogar bösartig. Das Jugendamt und das Recht nennt es "das Recht auf Erziehung", ich nenne es"das Recht, seine Mutter hassen zu lernen".

Es ist nie, wirklich niemals "normaler Erziehungsstil", und vorallem kein guter.

Speziell einem (kleinen) Kind ggü. das sich
a) nicht wehren kann
b) sich aus der Situation nicht legal entfernen kann, wie es ein Erwachsener könnte
c) i.d.R. nix daraus lernt ausser Angst vor dem Menschen, dem es vertrauen können sollte.

Tut mir leid, aber so eine Aussage kann ich einfach nicht stehen lassen, sie ist durch und durch falsch.

Es ist genauso grausam, schäbig und sinnlos, wie Tiere zu quälen.

Und "früher war das auch so" ist leider kein Argument, da gab es noch ganz andere Meinungen, die man so heute auch nicht mehr äussern würde, wie z.B. dass man sich nicht scheiden lassen darf.

Die Zeiten ändern sich, man kann einsehen, dass Dinge, die man früher evtl. aus Tradition gemacht hat, objektiv falsch sind.

Erst wenn Du das Unrecht, dass an Dir begangen wurde, als solches wahrnehmen kannst, kannst Du anfangen, Dein eigenes Kind zu schützen.

Sanne, 01/04/16

Liebe Maria,

"Still sein:
w i e h a l t e i c h es aus,
still zu sein,
den Schmerz zu spüren,
die Ohnmacht zu erleiden, verlassen und entwertet zu sein,
... innerlich totgetrampelt zu sein, und doch zu wissen, dass es NICHT STIMMT, was sie sagt ?!
Wie halte ich es aus, still zu sein?
Und dann nicht im Hass zu versinken?
Sondern sie immer noch wertschätzen, ja lieben ... .
"

Gar nicht! Indem Du nicht still bleibst, sondern wütend wirst. Das ist nicht auszuhalten! Das kommt einer persönlichen Vernichtung gleich! Kein Mensch soll so etwas dulden müssen und auch noch dankbar dafür sein!

Wut ist ein hilfreiches Gefühl, es ist Dein Freund, es zeigt Dir genau an, wann jemand in Bezug zu Dir zu weit geht. Es ist gut, Wut zuzulassen auch rauszulassen, man sollte ihr natürlich nicht restlos nachgeben. Wenn Du die Wut jedoch dauernd unterdrückst, dann wird es weiter in Dir brodeln... Je mehr Du sie unterdrückst, desto deutlicher und unangenehmer wird ihr Zeichen sein, dass sie sich nicht unterdrücken lassen will.

In meiner Vorstellung ist es so:

Gefühle sind ein bisschen wie Gäste. Manchmal hat man sie nicht direkt eingeladen, sondern sie haben einfach den Fuß in die Tür gestellt, aber sie sind nunmal da, meist aus einem bestimmten guten Grund und sie meinen es eigentlich nicht böse. Sie werden auch nicht weggehen, wenn ich sie ignoriere, sie sitzen weiter in meinem Wohnzimmer, trinken weiter meinen Tee und essen weiter mein Brot.

Manchmal fangen sie Randale an, insbesondere die Wut macht das, wenn ich sie zu lange ignoriere, also ist es das beste, sie gleich und direkt darauf anzusprechen, das Problem zu erörtern, danke, dass ihr mich drauf aufmerksam gemacht habt, dass ich ein Problem habe, ihr könnt jetzt gehen, ich mache mit meinem Großhirn weiter.

Aber ignoriere ich alle Gefühle immer, dann wird es mit der Zeit sehr voll und sehr laut und ich muss mir ein anderes Wohnzimmer suchen, ohne wirklich eine Alternative zu haben. Ist es einleuchtend, dass es nicht gut ist, gerade die Wut zu lange zu ignorieren?

Sanne, 01/04/16

Liebe Maria,

Zur Kommunikation, leider etwas länglich:

Du hast hast in einem Dialog prinzipiell immer die folgenden Möglichkeiten:

Was funktioniert:

a) sachlich-neutral-unpersönlich bleiben
b) die "Diskussion" / Streiterei abbrechen und gehen bzw. den Kontakt ganz abbrechen

Was nicht funktioniert:

c) noch einmal nachfragen
d) sie oder ihre Lügen entlarven
e) es mit gleicher Münze heimzahlen
f) schweigen

Ich habe alle Möglichkeiten durch, z.T. mehrfach, in der Hoffnung, es würde sich etwas ändern. Die einzigen zwei Sachen, die wirklich dauerhaft und reproduzierbar bei mir funktionierten, sind a) und b).

Besonders a) erfordert in erster Linie emotionale Distanz und viel Training, aber man kann das trainieren, möglicherweise mit Psychologen. Die emotionale Distanz muss man sich aber auch erst erarbeiten. Das geht mit einem offenen und verletzten Herz nicht besonders gut, erstmal müssten die Verletzungen aufhören, damit Du Dich stabilisieren kannst, dann kannst Du an Deinen Kommunikationstechniken arbeiten. Für Kommunikation, insbesondere mit solchen Leuten, braucht man einen klaren, unverrückbaren Standpunkt. Der ist gerade Kindern solcher Mütter nicht gegeben, ich weiß :(

Anwendung dieser Technik heißt auch nicht zwangsläufig, dass Du mit Deiner Mutter so sprechen kannst wie mit Leuten in diesem Forum z.B. oder anderen normalen Menschen, es heißt, dass Du überhaupt mit ihr kommunizieren kannst.

Einen echten Austausch wird es - trotz aller Bemühungen - nicht geben, da Deine Mutter mental dazu nicht in der Lage ist. Sie kann sich gedanklich ja nicht einmal darauf einlassen, dass Du eine eigene Meinung hast, wie sollte sie da diskutieren können auf Augenhöhe? Das geht nicht! Du wirst wahrscheinlich nie zu dieser Tiefe kommen, die Du Dir mit ihr eigentlich wünscht. Deine Mutter ist in Wirklichkeit nur die Illusion einer Mutter, ein bisschen wie ein Anglerfisch. Diese Technik will, dass Du lernst, Deine Verletzlichkeit zu verbergen und zu schützen. Du wirst wahrscheinlich aufhören wollen, Deiner Mutter das Herz zu Füssen zu legen, wenn sie eh nur drauf rumtrampelt, Small-Talk über unwichtige Dinge ist angesagt.

b) kannst Du auch jetzt schon versuchen: Sag: ";Ich möchte mit Dir nicht über xyz diskutieren, bitte höre auf, lass uns über etwas anderes reden", "Hör bitte auf zu schreien, so möchte ich nicht diskutieren, wenn Du weitermachst, gehe ich", und wenn weitergekeift/-geschrien wird, dann auch wirklich gehen, nicht rumdiskutieren, nicht vom gehen abhalten lassen, also die Umgebung wirklich erstmal komplett verlassen. Wenn Du das ein-zweimal konsequent machst, wird das nächste Mal evtl. schon die Warnung reichen. Und die Warnung nie vergessen, sonst reißt das sofort wieder ein! Bei mir hat das sehr gut funktioniert. Es dann so machen wie sie, das Thema nie wieder ansprechen, als wenn es das nie gegeben hätte, denn sie würde es sowieso nie zugeben, wenn sie Dich darauf anspricht, ist es wahrscheinlich eine Falle, geh möglichst nicht darauf ein, zeig stattdessen Grenzen: "Wenn Du wieder streiten willst, dann gehe ich jetzt, dafür brauchst Du mich nicht und ich hab besseres zu tun." Es reicht, wenn Du es weißt, Deine Mutter muss es nicht zugeben, um es zu bestätigen, du kennst Deine Wahrheit doch auch ohne sie. Also im Prinzip ausweichen, sobald es Dir zu persönlich / aggressiv etc. wird und eine Mauer hochziehen.

Ob es ein solcher Kontakt noch wert ist, überhaupt geführt zu werden, ist jedem einzelnen überlassen, aber wenn man sich nicht mehr verletzen lassen will, ist die einzige Möglichkeit, Barrieren hochzufahren und die emotionale Distanz zu suchen, denn sind sie herunten, wird verletzt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Ich habe den Kontakt schlußendlich ganz abgebrochen.

c) funktioniert leider nicht immer, aus zwei Gründen:

Wenn man diese Taktik benutzt, um sie evtl. festzunageln, also als Hinführung zu d) und evtl. sogar zu e), dann wird sie u.U. einfach die Meinung ändern und behaupten, das hätte sie immer schon gesagt. Selbst Tonaufnahmen, Zeugen etc. würden sie nicht vom Gegenteil überzeugen und ausserdem Dich wieder in einem schlechten Licht dastehen lassen "was bildest Du Dir ein, Tonaufnahmen zu machen, fremde Leute reinzuziehen, ...".

Ausserdem nutzt sie das gern als Gelegenheit, um Dich weiter fertig zu machen.

Meine persönliche Erfahrung dabei, nicht nur mit meiner Mutter sondern mit Narzissten verschiedenster Art: Die meisten starken / bösartigen Narzissten fühlen sich durch konkrete Fragen allein schon angegriffen, weil man damit eine eindeutige Position von ihnen fordert, sie wollen sich aber doch gar nicht festlegen lassen. Wenn man konkret fragt, antworten sie entweder nicht, sich weichen aus und lenken ab oder sie gehen direkt in Beschimpfungen über. Egal zu welchem Thema. Aber das muss man ggf. ausprobieren, ich weiß nicht, ob man das so verallgemeinern kann, Meiner Erafhrung nach ja. Man kann diese Technik ein-zweimal mit Überraschungseffekt anwenden, solange sie sie noch nicht kennt, aber spätestens dann hat sie sich abgenutzt und wird das nächste Mal von Deiner Mutter gleich geblockt werden.

d), e) und f) lösen zumindest bei meiner Mutter unglaubliche Rachegelüste aus, davon würde ich generell die Finger lassen, zumindest, wenn man Konflikten nichts abgewinnen kann. Ich gebe zu, manchmal macht mir das Spass, ich selbst provoziere gerne, altes Rebellenrelikt, nehme ich an. Ich fand es auch wirklich faszinierend, wie man sich nicht entblöden kann, sich selbst in einem schlechten Licht dastehen zu lassen, nur um mir eins reinwürgen zu können, ich konnte da teilweise ein Grinsen nicht unterdrücken, das hat sie dann natürlich noch mehr gereizt. Aber selbst, wenn man gerne Konflikte hat, es bringt nichts, die Konflikte und Argumente sind absurd und dann ist so etwas auch nur Zeitverschwendung mMn.

Sanne, 01/04/16

Liebe Maria,

ich sehe ein großes weit offenes Herz, das Du immer wieder Deiner Mutter zeigst, immer wieder in der Hoffnung, diesmal sticht sie nicht zu, diesmal hat sie mütterliche Hände und streichelt mich und versteht mich und nimmt mich in den Arm und sagt: es tut mir leid! Diesmal dringe ich zu ihr durch! Und immer wieder kommt die eiskalte Mauer ihres Herzens, immer wieder sticht sie zu, bohrt und legt Stacheldraht an, zerrt hier ein bisschen und dort ein bisschen, streut Salz in die Wunde, sie hört nicht auf.

Und sie wird nie damit aufhören. Es gibt keine Lösung. Nicht mit Vernunft, nicht mit Liebe, nur mit Dir, als Menschenopfer. Und das schlimmste dabei ist: selbst das wird ihr nicht helfen! Dein Opfer ist völlig vergebens!

Eins vorneweg: ich bin keine Christin. Aber ich habe einmal eine sehr interessante Diskussion zum gleichen Thema mit einer Christin geführt, sie sagte zu mir, sinngemäss:

Solche Eltern sind böse Menschen, auch nach dem Wort Gottes. Sie lügen und betrügen und halten die zehn Gebote nicht ein, schlimmer noch, sie selbst halten sich für Gott.

Du kannst sie ehren, indem Du anerkennst, dass Du ihnen das Leben verdankst, wenn sie auch alles versucht haben, es Dir zu vergällen. Damit ist der Bibel genüge getan. Du musst sie nicht lieben, auch nach der Bibel nicht. Sie haben Dir schlimme Dinge angetan, das musst Du nicht verzeihen, Du darfst Mensch sein, Du musst keine göttliche Größe an den Tag legen, um von Gott geliebt zu werden, solange Du nicht selbst böse wirst. Du bist genug!

Ich gehe mit dieser Meinung konform.

Ich persönlich bin mir sicher, ein liebender gütiger Gott würde sagen: Maria, bitte mach Dir keine Sorgen, ich liebe Dich, weil Du ein guter Mensch bist, trotz Deiner schlimmen Kindheit.

Narzisstische Eltern benutzen diese Sprüche nur, um Dich zu verwirren und um Autorität auszuüben, bei mir hat meine Mutter es auch versucht (in meinem kindlich-naiv-logischen Atheismus sagte ich ihr, dass sie nicht gemeint sei, da sie ein schlechter Mensch ist, den man nicht ehren muss ...).

Böse ist jemand, der andere (= Gottes Schöpfung, also auch Dich) mutwillig verletzt, und sich selbst auch noch im Recht dabei sieht, sich selbst für Gott hält.

Du darfst ihnen nicht mehr erlauben, sich weiter an Dir zu versündigen! Rette Dich, Maria! Um Deiner Seele willen!

Sanne, 31/03/16

Vielen Dank für diese tolle Seite, hat mir doch vieles verständlich gemacht.

Celina, 31/03/16

Wenn ich das hier alles so lese, dann entdecke ich zwar einen Teil meiner Kindheit wieder, aber bei mir war es subtiler und ich habe es nicht einmal gerafft, um mich selbst zu retten. Wir sind eine Familie, die sich so furchtbar doll lieb hat. Aber die Wahrheit ist, dass niemand auf die eigenen Beine gekommen ist. Meine Brüder leben trotz Arbeit wie Hartz4ler. Meine Schwester hat es irgendwie nicht ganz so runter geschafft. Ein Bruder ist schon früh gestorben und ich gehöre zu denen, denen so lange ein Stein nach dem anderen in den Weg gelegt wurde, bis ich dieses Muster für mich selbst übernommen hatte.
Meine Mutter ist eine "liebende" Mutter... und "immer" für ihre Kinder da... und weil wir 5 Kinder waren, ist ihre Ausrede, dass es halt zuviele Kinder waren.

Ich war die Verwöhnte! Mir wurden alle Freundschaften madig gemacht (ich wehrte mich dagegen, in der Grundschule wurde mir der Umgang mit meiner einzigen Freundin verboten, die ich dann heimlich besuchte und ab der Internatszeit hatte ich meine Freunde eben nicht in der Nähe meiner Eltern und somit blieben "nur" die typischen arroganten Bemerkungen und Behandlungen übrig). Jahrelang wollte sie mir nahelegen, dass es keine Freunde gibt. Und jetzt, wo ich hier alles gelesen habe, kann ich einen Grund für meine Einsamkeit (trotz Mann und Kind) endlich erklären, denn sie wollte mich isolieren und versuchte das subtil auf viele Arten.

Verwöhnt war ich auch, weil ich soooo viele Dinge geschenkt bekommen habe. Doch als ich mal überlegte, was ich alles von meinen Eltern bekommen habe, blieb fast nichts übrig, als das, was ihnen gefallen hat. Spielzeug bekam ich von meinen Geschwistern geschenkt und es war vielleicht eine Kiste voll und ich habe alles davon zu schätzen gewusst.

Mit Elf Jahren durfte ich erfahren, wie sie mir mein Spielzeug wegnahm und meiner Nichte weiterleitete und das passierte auch subtil (man hat bloß vorübergehend die Kiste von mir bei meiner Schwester depotiert und weil die Kinder damit anfingen zu spielen, brauchte ich es ja nicht mehr, weil ich eh schon zu alt dafür wäre).

Ich bekam immer "alles" und hatte für meinen Sport die "Ausrüstung" erhalten. Damit war ich absolut verwöhnt! Auch hatte ich ein zweites Paar Schlittschuhe von einer Freundin geschenkt bekommen... also ich erstickte in Reichtum und war hochegoistisch!

Als ich 15 Jahre alt war, starb mein ältester Bruder und ihre Trauer war die tollste Ausrede, mich zum Geist werden zu lassen und so blöd ich war, ich habe es nicht gesehen. Dann überredete sie mich, weil es der letzte Wille von meinem Bruder war, das Abitur zu machen und feierte dann auf meiner Abifeier meines Bruders endlichen Gelingen. Also nicht ich hatte das Abitur gemacht, sondern ich stellvertretend für meinen Bruder und was dann kam oder schon vorher passierte, bloß schob ich es mir in die Schuhe, hat mich in die heutige Lage gebracht, abhängig von meinem Mann zu sein.

Damals begann ich ein Studium, dass ich nicht beenden konnte. Ich dachte, meine Eltern würden mich wenigstens ein bisschen unterstützen, da sie ja auf Abitur bestanden, aber stattdessen war das ja nichts in ihren Augen, als einem Hobby nachzugehen. Meine Mutter schickte mich sogar zum Sozialamt, weil ich mir keine Bücher leisten konnte. Dabei war es die einzige Frage, die ich ihr je während der Unizeit stellte. Sie sagte dann später: "Ach, ich dachte, Du hättest es als Scherz gemeint!"

Als meine Tochter auf die Welt kam, hatte ich durch den Kaiserschnitt einen hohen Blutverlust und war sehr geschwächt. Alles betteln half nichts... ich fragte, ob sie mir, weil sie sowieso jeden Tag kochte, für mich ein wenig mitkochen würde, ich würde es auch bezahlen. Es war die einzige Hilfe, die ich erfragte... und sie sagte mit diesem arroganten Blick:"Das muss ich mir erst überlegen!"

Zwei Jahre später war ich so schwach, durch all die unterlassenen Hilfeleistungen (auch von Seiten des Arztes und der Hebamme), dass ich dachte, ich sterbe (nein kein Selbstmord, sondern der Körper wollte nicht mehr). Mit letzter Kraft schaffte ich mich zu einem Heilpraktiker und bekam dort zum ersten Mal Hilfe. Lacht nicht: Ich hatte durch den hohen Blutverlust extremen Mineralstoff- und Vitaminmangel und mit herkömmlichen Vitaminen und Lebensmitteln konnte ich es nicht mehr auffüllen. Er gab mir die Adresse für schweizer Sportvitamine und mir ging es zwei Monate später deutlich besser. Statt mir aber zu helfen, hat mich jeder vorher in einer Psychatrie einweisen wollen. Sie hätten einfach nur mal ne Stunde pro Woche mein Kind abnehmen können, aber selbst darum musste ich kämpfen.

Und wisst Ihr was? Ich bin so blöd, immer noch in der Falle zu hängen. Ständig verzeihe ich allen, wenn sie nur bisschen nett sind und mein Kind soll eine gute Beziehung zu ihren Großeltern haben, weil ich das nicht haben durfte. Aber meine Mutter spielt das manchmal aus... manchmal frage ich mich, warum ich das tue, sie hat mein Kind, das beste von mir, nicht verdient!

Immer, wenn ich meine, dass ich klare Linien gezogen habe, zeichnen sich subtile Übertritte wieder und wieder ab. So will ich nicht, dass mein Kind "Mutti" zu meiner Mutter sagt, sondern Omi oder Oma, weil sie nicht die Mutter ist. Die Kinder von meiner Schwester haben damit angefangen, weil sie dort aufgezogen wurden, aber das ist ein total dysfunktionaler Teil in unserer Familie... das ist falsch, denn es untergräbt meine Stellung als Mutter zu meinem Kind.

Und noch blöder bin ich, weil ich meine Eltern überall mit hinnehme (zum Einkaufen und Schwimmen), weil es ja auch mal Spaß macht, dann aber fällt es wieder ins Subtile und sie spielen mich gegen meine Tochter aus (kaum merklich, wie hier oft schon beschrieben, weil es doch alles nur "Einbildung"und "Fantasie" ist).

Traurig ist, dass ich das erst so spät erkannt habe und immer noch nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Ich liebe meine Familie einfach zu sehr und ich habe die Rolle meiner Mutter übernommen und für meine Geschwister gesorgt, so, dass wenigstens zwei davon einigermaßen inzwischen auf den Beinen stehen. Die Ironie? Ich bin die Jüngste mit 10 Jahre Abstand zum Jüngsten. Angefangen hat es mit den Kindern meiner Schwester... und im Laufe der Zeit habe ich mich aus den Augen verloren... und zwar im Alter von 15 Jahren. Auf einmal übernahm ich quasi meine Familie und übernahm die Aufgaben, die eigentlich meine Mutter oder meine Schwester als Mutter hätte übernehmen müssen. Dabei blieb ich völlig auf der Strecke, aber ich erkannte es nicht... und als ich aufwachte, war ich schon 30 Jahre alt.

Als meine Tochter auf die Welt kam, erkannte ich durch sie und meinem Mutterinstinkt, dass die Rollen total vertauscht waren. Eigentlich war ich noch das Kind. Vor einem jahr ungefähr erkannte ich, dass ich ich selbst sein muss und meine Mutter zugleich, d.h. dass ich all das, was ich von meiner Mutter erwartete, mir selbst geben muss. Damit meine ich, dass ich all die Jahre mein Ich übergangen habe und meine Eltern eigentlich brauchte, die nicht da waren und ich es überhaupt nicht kapieren konnte, für mich war das unreal, denn ich glaubte an "liebende Eltern" und gab mir immer selbst die Schuld). Durch meine Tochter und mit meiner Tochter habe ich angefangen, die Konstellation in meiner Familie wieder zurecht zu rücken.

Sie haben darauf meist "wütend" oder "isolierend" reagiert, damit meine ich meine gesamte Familie, für die ich alle da war. Das sah so aus, dass wir auf einer Geburtstagsfeier quasi alleine im Garten mit unserer Tochter spielten und die anderen mit zusammengesteckten Köpfen auf der Terrasse saßen und immer wieder diese "Blicke" auf uns richteten oder uns zu aggressiven Aussagen provozierten. Deshalb waren wir auch alleine auf der Wiese und ich fühlte mich isoliert und getrennt von meiner Familie, die zusammen "Gift" spuckte.

Als Misshandlung empfand ich das alles nie... auch nicht die Schläge damals. Meine Mutter hatte die Neigung mit einem Kochlöffel oder einem Kleiderbügel auf mich einzuschlagen, wenn irgendwas gewesen ist, was ich nicht verstehe (ich brachte mal eine 3+ mit nach Hause und bekam dafür Schläge oder meine Hörgeräte fielen einmal unter das Bett). Ihr Spruch war damals: "Hörgeräte und Brille aus!" und meistens langte es schon, wenn sie es sagte... sie musste mich nicht mehr verprügeln ich weinte und bettelte dann bei dem Spruch schon jämmerlich. Die Brille und die Hörgeräte waren zu teuer zum Kaputtmachen... jedenfalls kann sie sich daran nicht erinnern und überhaupt, hätte sie das niemals getan. Aber als Misshandlung würde ich es trotzdem nicht benennen. Für mich ist Misshandlung Blutigschlagen oder Vergewaltigung, aber doch nicht mit dem Kochlöffel hauen. Schließlich gab es früher ja auch mal die Rute, also gehörte es nach meinem Verständnis zum normalen Erziehungsstil dazu.

Inzwischen verstehe ich mich zwar mit ihr gut, aber ich weiß nicht, ob sie bloß Angst hat, meine Tochter zu verlieren, wenn sie sich nicht benimmt. Meine Freundin hat mir schon geraten, von meinem Familiesumpf wegzuziehen, aber ich bilde mir ein, ich hätte mich emotional schon getrennt.

Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich eine betroffene Tochter bin. Aber meine Tante und die Exverlobte von meinem Bruder bestätigen die "Boshaftigkeit" meiner Mutter. Die Mutter meiner Mutter soll noch schlimmer gewesen sein und meine Tante ist sozusagen der Sündenbock und die Geschwister schmettern alle gegen sie. Dabei hat sie, genau wie ich, sich für ihre Familie aufgeopfert. Gut, damals war es kurz nach dem Krieg und im Krieg... aber das Muster ist das gleiche.

Ich selbst habe es so schwer, auf mich selbst zu achten, mich zu pflegen (seelisch und körperlich), meinen Haushalt, mein Leben und schlafe immer zu verschiedenen Zeiten. Meiner Tochter geht es trotzdem gut, weil ich permanent an mir arbeite und wir viel unternehmen und auch machen und sie kann ich pflegen und für sie kann ich alles tun, aber es geht um mich selbst. Sobald ich etwas für mich selbst tun muss... tja, dann bin ich aufgeworfen, weil es so mühsam ist.

Heute, nachdem ich das alles gelesen habe, muss ich wohl doch eingestehen, dass ich eine Tochter von einer narzisstischen Mutter bin und die Symptome trage. War ich doch nicht alleine schuld, an meiner jetzigen Situation? Ich habe die Aufgaben schließlich selbst übernommen, weil ich den Kindern doch helfen "musste", sonst wären sie auch im Sumpf gelandet. Aber dafür habe ich mich vergessen, so wie mich alle anderen vergessen haben. Ich hoffe, ich schaffe es, nicht immer wieder für mich selbst zu versagen.

Gut, dass diese Seite existiert, wenn ich nicht so eine extremnarzisstische Mutter hatte, wie hier beschrieben, also sie hat mich nicht terrorisiert, sondern eher herzlich geliebt und dann doch ignoriert und dieser Blick... dieser herblassende Blick mit der gerümpften Nase, den ich so hasse. Und Ihr habt Recht: Es ging immer nur darum, dass sich meine Mutter wohlfühlte. Sie wollte immer nur das Beste von mir haben... und das momentan Beste ist meine Tochter. Sie gönnte mir nichts, bis sie sich selbst ins Licht stellen konnte. Immer wieder sagte sie, es war kein Geld da, aber das stimmte nicht. Sie gönnte mir nicht mal eine Klassenfahrt und ich wollte nicht mitfahren, weil sie kein Geld hatten und ich auch nicht. Aber laut ihrer Aussage würde niemals ein Kind von ihr nicht mitfahren dürfen, weil sie das auch nicht konnte früher mal, nach dem Krieg. Also alles nur Fake?

Ich wollte es einfach mal loswerden... konkret bin ich ja daran, es aufzuarbeiten und zu richten, aber ich bin wirklich so leicht zu besänftigen... ich verfalle immer wieder in das Muster, dass ich so schnell alles vergebe und dann wieder auf Friede, Freude, Eierkuchen mache und das Gute sehe...

Liebe Grüße an Euch alle! Es ist furchtbar, dass ihr noch schlimmere Mütter, als ich hattet! Meine langt mir schon!

Monika, 31/03/16

Liebe Sanne,

vielen von Herzen kommenden Dank für Deine Worte.
Es tut so gut, dies gesagt zu bekommen, von einem Menschen, der sich so tief einfühlen kann.

Ich weiß nun klarer, was ich zu tun habe ... doch es mutet erst mal unüberwindlich schwierig an, aber ich will es versuchen (... "es ist genau diese Wahrheit, die Du aushalten und in Dein Leben integrieren "musst", so gut es geht.). Und die Gefühlsarbeit dazu.

Mich beschäftigt immer wieder stark die Frage (und diese Gedankengänge lösen jeweils sehr negative herunterziehende Gefühle in mir aus), w a s i c h m a c h e, wenn Mutter einen Vorwurf o.ä. sagt.
Einen Vorwurf zurück, eine Frage diesbezüglich, ein Wort zum Vorwurf o. ä.an Mutter: es entsteht unmittelbar eine fruchtlose Diskussion, die die Kommunikationslage verschlimmert - das ist nicht der Weg.
Wie beim Boxen sie mit ihren Worten ins Aus/in die Luft schlagen zu lassen, würde ich mir wünschen.
Nur - w i e g e h t d a s ?

Ich höre z. B. einen Vorwurf.
Sofort schmerzt er unendlich in der geöffneten alten Wunde.
Antworten? Wie - ohne eine Diskussion loszureißen, in der ich sowieso wieder der Looser bin?
Still sein?

Still sein:
w i e h a l t e i c h es aus,
still zu sein,
den Schmerz zu spüren,
die Ohnmacht zu erleiden, verlassen und entwertet zu sein,
... innerlich totgetrampelt zu sein, und doch zu wissen, dass es NICHT STIMMT, was sie sagt ?!
Wie halte ich es aus, still zu sein?
Und dann nicht im Hass zu versinken?
Sondern sie immer noch wertschätzen, ja lieben ... .

Ich bin Christin, und die Nächstenliebe ggü. meiner Mutter ist für mich wirklich ein Thema.
Das impliziert die Vergebung ... .

Ich bin unter dem strafenden Gottesbild meiner Mutter aufgewachsen: sie war der verlängerte Arm Gottes in der Erziehung. "Gott wird dich strafen" "Du wirst noch sehen", "Du willst ja nur nicht dein Kreuz auf dich nehmen, was wir Christen tun sollen", "Hölle, Fegefeuer" usw. waren tägliche Predigten beim Mittagessen.

Nach einem Klostereintritt, der größtenteils motiviert war von der Flucht vor meiner Mutter, erlebte ich viele Jahre mit depressiven Episoden / Depressionen im Kloster. Dies wurde dort nicht gesehen. Mein "Falschsein" bestätigte sich hier weiter. In einer Psychotherapie entdeckte ich langsam meine Beweggründe für den Klostereintritt, und die Tatsache, dass ich eine Mutter gesucht hatte ... in den Schwestern, bes. in den Oberinnen. Die Projektion auf diese bzw. ähnliche Verhaltensweisen dieser ließen mich innerlich dahin vegetieren, ja fast umkommen.

Leider erlebte ich in der Psychotherapie wieder Missbrauch und Manipulation, auch körperlich, vom Therapeuten. Ich fühlte mich ihm ausgeliefert und konnte keine Grenze für mich festsetzen. Er hätte dies nie tun dürfen. Ich habe ihn aber nie angezeigt, weil ich ihn schützen wollte ... . --- Eine lange Geschichte, die ich hier aber stoppe.

Vielleicht hat jemand Erfahrungen aus der christlichen Sicht, wie man mit einer solchen Mutter umgeht ... .
Mein Gottesbild hat sich verändert hin zu dem Gott, der immer mit mir geht und zu mir steht, der bei mir ist, wenn alle mich verlassen. Dass das in der Realität nicht immer gleich greifbar ist nach jahrelangem Schwimmen im lebensvernichtenden Gottesbild, ist verständlich.
Dennoch habe ich eine innere Erweiterung erfahren und mache immer neue Erfahrungen damit bzw. mit Gott, der mein Leben als gut ansieht und mich (!!!) vor allem als gut und richtig ansieht.
Ich habe noch nicht ernst gemacht mit dem Wort Jesu aus dem Evangelium: "Wer Vater und Mutter mehr ehrt als ich, ist es meiner nicht wert". (Es gibt sicher noch zeitgemäßere Übersetzungen.)

Grüße in Verbundenheit mit allen, die hier schreiben und lesen ...
.... und Danke fürs Mit - Teilen dürfen der Not ...

Maria



maria, 30/03/16

Danke für die tolle Website! Ich habe über den 25-Punkte Katalog über NPS von Harpy's Child herausgefunden, dass meine Mutter einige der Merkmale hat, und durch einige andere Texte ist mir endlich klar geworden, warum ich bestimmte Gefühls-, Gedanken- und Verhaltensmuster entwickelt habe - nämlich als Gegenstück meiner narzisstischen Mutter. Ich bin jetzt guter Hoffnung, dass ich lernen können werde, damit umzugehen, mein Verhalten zu ändern und endlich nachhaltig Abstand zu ihr zu halten (weiß aber noch nicht genau wie viel und wie, da ich Einzelkind bin und sie auch sehr an ihrem Enkel hängt). Ich bin dankbar, dass ich es jetzt weiß und besser einordnen kann und dass es mich nie so schlimm erwischt hat wie viele andere, die ihre Geschichten teilen (war da auch auf einer anderen guten Website - Umgang-mit-Narzissten.de).

Eine Frage: bei der Beschreibung von NPS schreiben Sie, dass es einen bedeutenden Unterschied gibt zwischen "narzisstisch gestörten Persönlichkeiten" und "narzisstischer Persönlichkeitsstörung". Ich habe aber leider weder hier noch sonstwo eine Erklärung dieser Aussage finden können. Es scheint mir so, als ob diese Begriffe austauschbar verwendet werden. Könnten Sie Ihre Behauptung bitte erklären?? Das wäre toll.

Ich suche wohl noch nach hoffnungsgebenden Anhaltspunkten, das meine Mama nicht ganz so schlimm dran ist, haha ;)
[Ich hänge eben doch noch ganz schön an ihr. Mein Vater ist mE auf dem autistischen Spektrum unterwegs und (vielleicht auch deshalb schon) ebenfalls leicht narzisstisch, daher war meine Mama immer meine beste Freundin, meine Schwester, liebende und aufopfernde Mutter, Kirche und irgendwo wohl auch mein "Gott" (sie hat mich christlich erzogen, was ich auch beibehalten habe, aber sie hat sich inzwischen selbst einen Glauben zusammen gezimmert). Mein Vater war eher abwesend und mit sich selbst beschäftigt aber auch teilweise aggressiv. Also klammerte sich Mama an mich und ich mich an Sie. Ich denke, seit ich erwachsen bin und seit mein Mann auf die Bühne getreten ist, ist ihr Verhalten schlimmer geworden.] Ich bin jedenfalls so froh, dass ich das ganze jetzt besser einordnen kann.
Ganz herzlichen Dank für die ganzen Infos und auch an alle, die hier ihre Geschichten teilen!

Endlich Klarheit, 30/03/16

Menschen können narzisstische Wesenszüge an den Tag legen, ohne eine Persönlichkeitsstörung zu haben. Anders als bei einer Persönlichkeitsstörung sind diese veränderlicher, weniger beständig. (Ein Drogenabhängiger kann beispielweise erheblich narzisstische Verhaltensweisen zeigen, jedoch keine PS haben.) Hier findest Du die Kriterien (aus dem DSM-5), was eine Persönlichkeitsstörung ausmacht. (http://www.psi.uba.ar/academica/carrerasdegrado/psicologia/sitios_catedras/practicas_profesionales/820_clinica_tr_personalidad_psicosis/material/dsm.pdf)
Anmerken möchte ich dazu allerdings noch, dass es für Kinder von Narzissten keinerlei Rolle spielt, ob die Mutter/der Vater eine Diagnose haben oder nicht. Eine Diagnose ändert nichts am Leid und an Entbehrung, die Kinder erleiden mussten. Es ist vollkommen verständlich, dass Betroffene nach der externen Bestätigung suchen, dass tatsächlich (emotionaler) Missbrauch stattgefunden hat. Ganz besonders, wenn dem Betroffenen sein ganzes Leben das Gegenteil eingeredet wurde, welches wiederum nicht mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmt.
Ich kann nur immer wieder empfehlen mit einem (guten!) Therapeuten zu arbeiten und die eigenen Emotionen und Erfahrungen ernst zu nehmen. Sich und die eigenen Erfahrungen ernst nehmen, Verantwortung dorthin geben wohin sie gehört, über den Verlust und den Schmerz zu trauern ist notwendig, um nicht in einer Opferrolle gefangen zu bleiben und um den Missbrauch nicht an die eigenen Kinder in die nächste Generation weiterzugeben. Nur dann, wenn man Verantwortung dorthin gibt, wo sie hingehört, kann man auch selbst Verantwortung übernehmen. Kinder tragen keine Schuld am Missbrauch durch ihre Eltern, als Erwachsene sind wir jedoch verantwortlich, diesen nicht weiterzugeben - weder an unsere Kinder, noch an unsere Umgebung.