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Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung und mit einer geschätzten Lesezeit von 37min noch immer lang, jedoch für Töchter narzisstischer Mütter eine hervorragende Ressource um die eigenen Erfahrungen mit klassischen Verhaltensweisen von narzisstischen Müttern abzugleichen. Die Autorin, Chris, beschreibt hier in 25 Punkten die unterschiedliche Art der Misshandlungen, die leicht unbemerkt und unverstanden bleiben oder von Töchtern nicht sofort als solche wahrgenommen werden.
Der folgende Text ist eine Übersetzung des Textes “Characteristics of Narcissistic Mothers” von “The Harpys’ Child” (Name der Autorin) Copyright 2007, all rights reserved.
Ich habe die Erlaubnis des Verfassers ihn in Übersetzung gekürzt zu veröffentlichen. Das Original ist hier zu finden, die vollständige Übersetzung ist hier.
Inhalt:
- Sie streitet alles ab
- Sie überschreitet deine Grenzen
- Sie bevorzugt
- Sie sabotiert
- Sie erniedrigt, kritisiert und macht dich schlecht
- Sie lässt dich verrückt wirken
- Sie ist neidisch
- Sie lügt auf unzählige Arten
- Sie muss jederzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen
- Sie manipuliert deine Gefühle
- Sie ist selbstsüchtig und stur
- Sie ist egozentrisch
- Sie ist defensiv und reagiert empfindlich auf Kritik
- Sie terrorisiert
- Sie ist infantil und kleinlich
- Sie zwingt dich in die Erwachsenenrolle
- Sie beutet aus
- Sie projiziert
- Sie liegt niemals bei irgendetwas falsch
- Sie weigert sich empathisch zu handeln
- Sie erschafft Situationen, die du nicht gewinnen kannst
- Sie ist schamlos
- Sie beschuldigt
- Sie zerstört deine Beziehungen
- Sie verhält sich bemitleidenswert
Alles, was sie tut, ist bestreitbar. Es gibt immer eine einfache Ausrede oder Erklärung. Grausamkeiten sind immer in liebevolle Worte gebettet. Aggressive und ablehnende Handlungen werden als Rücksichtnahme präsentiert. Selbstsüchtige Manipulationen werden als Hingabe dargestellt. Kritik und Verleumdung werden listig als Sorge getarnt. Sie will nur dein Bestes. Sie will dir nur helfen.
Sie sagt selten direkt, dass sie denkt, du seist nicht gut genug. Jedes Mal, wenn du ihr von einem Erfolgserlebnis erzählst, hält sie dir stattdessen etwas entgegen, was dein Geschwister noch besser gemacht hat oder sie ignoriert dich ganz einfach oder hört dir zwar zu, sagt aber nichts dazu. Dann, nach kurzer Zeit tut sie etwas Gemeines und gibt dir so zu verstehen, dass du nicht größenwahnsinnig werden solltest.
Sie wird sorgsam darauf achten, genug Zeit verstreichen zu lassen, um Ursache (deine Freude über deine Leistung) und Auswirkung (ihre Weigerung, dir ihr Auto zu leihen um zur Preisverleihung zu fahren) zu trennen, so dass jemand, der ihren Missbrauch nicht durchlebt hat, niemals an eine Verbindung glauben könnte.
Viele ihrer Herabsetzungen geschehen ganz einfach durch Vergleiche. Sie erzählt davon, wie wundervoll jemand anders ist oder wie gut jemand etwas gemacht hat, was auch du zuvor geleistet hast oder wie viel sie von demjenigen hält. Der Vergleich bleibt dir überlassen. Sie verdirbt dir deine Freude an etwas, indem sie dir ganz einfach in einer ärgerlichen, eifersüchtigen Stimme gratuliert, die ausdrückt, wie unglücklich sie ist - für sie vollkommen abstreitbar. Es ist unmöglich, jemandem den Klang seiner Stimme, sein Auftreten oder die Art, wie er dich anschaut, vorzuhalten, wenn du aber einmal von deiner narzisstischen Mutter trainiert wurdest, kann sie schreckliche Bestrafungen versprechen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Als Ergebnis hast du immer Angst, bist immer im Unrecht und kannst nie genau sagen warum.
Weil ihr Missbrauch ein Teil einer lebenslangen Kontroll-Kampagne ist und weil sie sorgsam darauf achtet, ihren Missbrauch zu rationalisieren, ist es extrem schwierig anderen Menschen zu erklären, was an ihr so schlimm ist. Sie ist zudem vorsichtig damit, wann und wie sie missbraucht. Sie ist sehr heimlichtuerisch, eine Eigenschaft die für fast alle Missbraucher zutrifft („Wasch deine schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit!”), und sie wird dich bestrafen, wenn du jemandem erzählst, was sie getan hat. Zeit und Ort ihres schlimmsten Missbrauchs werden sorgsam ausgewählt, so dass niemand, der eingreifen könnte, ihr bösartiges Verhalten hören oder sehen kann. In der Öffentlichkeit wird sie wie eine vollkommen anderer Mensch erscheinen. Sie wird dich vor anderen Leuten niedermachen, dabei aber abfällige, höhnische Bemerkungen immer in Beteuerungen von Sorge, Liebe und Verständnis kleiden („Die arme Cynthia tut mir ja so leid! Sie scheint es immer so schwer zu haben, aber ich weiß einfach nicht, was ich für sie tun könnte!”)
Allgemein berichten Kinder von Narzissten davon, dass ihnen niemand glaubt („Ich muß dir sagen, sie redet von DIR immer ganz fürsorglich!”). Leider gilt das oft auch für Therapeuten, bedingt durch die „bestreitbaren“ Handlungen des Narzissten. Therapeuten verteidigen dabei gern das Elternteil und verstärken dein Gefühl von Isolation und Hilflosigkeit. (”Ich bin mir sicher, sie meint es nicht so!”)
2. Sie überschreitet deine Grenzen
Sie überschreitet deine Grenzen. Du fühlst dich wie eine Erweiterung von ihr. Dein Eigentum wird ohne dein Einverständnis weggeben, manchmal direkt vor deinen Augen. Dein Essen wird von deinem Teller gegessen oder anderen direkt von deinem Teller gegeben. Dein Eigentum wird dir weggenommen und damit begründet, dass es niemals deins war. Deine Zeit wird ohne Absprache eingeteilt und Meinungen, die angeblich deine sind, für dich zum Ausdruck gebracht. („Sie LIEBT es zum Jahrmarkt zu gehen!” „Er würde nie so etwas haben wollen.” „Sie würde keine Pomeranzen mögen.”)
Über dich wird in deiner Anwesenheit diskutiert, als wärest du nicht da. Sie überwacht deine Körperfunktionen und demütigt dich durch die Preisgabe dieser, besonders wenn sie sie nutzen kann, um ihre „Hingabe“ und ihr „Martyrium“ gegenüber deinen Bedürfnissen zu demonstrieren. (”Mike hat auch Probleme mit häufigem Wasserlassen, nur bei ihm war es noch viel schlimmer! Ich mach mir solche Sorgen um ihn!”) Du hast nie die Erfahrung gemacht, was es heißt, eine Privatsphäre im Badezimmer oder Schlafzimmer zu haben und sie schaut regelmäßig durch deine Sachen. Sie stellt neugierige Fragen, schnüffelt in deinen Mails/Briefen/Tagebüchern/Unterhaltungen. Sie möchte über deine Gefühle Bescheid wissen, besonders über schmerzhafte und sucht ständig nach negativen Informationen, die sie gegen dich verwenden kann. Sie tut häufig Dinge gegen deinen ausdrücklichen Wunsch. All das, ohne dass sie sich Gedanken macht oder in Verlegenheit gebracht zu sein scheint.
Auf jedes Streben nach Autonomie von deiner Seite reagiert sie mit Abwehr. Normale Riten des Erwachsenwerdens (Lernen sich zu rasieren, sich zu schminken, Verabredungen) werden nur widerwillig erlaubt und nur wenn du darauf bestehst, und: du mußt für diese Beharrlichkeit bestraft werden. („Wenn du alt genug bist auszugehen, dann denke ich, bist du auch alt genug, deine eigene Kleidung zu bezahlen!”) Wenn du nach altersgemäßer Kleidung verlangst, Körperpflege, Kontrolle über das eigene Leben, oder Rechte giltst du als sehr schwierig und sie macht sich über deine „Unabhängigkeit” lustig.
Sie bevorzugt. Narzisstische Mütter suchen sich gewöhnlich ein Kind (manchmal mehrere) aus, das sie zum Goldenen Kind machen und eines (manchmal mehrere) das zum Sündenbock erklärt wird. Die narzisstische Mutter identifiziert sich mit dem Goldenen Kind und bietet ihm Privilegien an, solange das Goldene Kind tut, was sie will. Um das Goldene Kind muß sich jeder in der Familie eifrig bemühen. Der Sündenbock hat keine eigenen Bedürfnisse und muß sich um andere kümmern. Das Goldene Kind kann nichts falsch machen. Was auch immer der Sündenbock tut, ist falsch. Sie erschafft eine Trennung zwischen den Kindern, für eines der Kinder ist es wichtig, dass es die narzisstische Mutter für weise und wundervoll hält und das andere hasst sie. Diese Trennung wird von der narzisstischen Mutter mit Lügen und offenkundig unfairer Behandlung gefördert. Das Goldene Kind wird die Mutter verteidigen und indirekt den Missbrauch am anderen Kind weiterführen, indem es Begründungen für die Handlungen der Mutter findet, die die Schuld dem Sündenbock gibt. Das Goldene Kind kann auch direkt die Aufgaben der Mutter übernehmen und den Sündenbock körperlich missbrauchen, damit die narzisstische Mutter das nicht selbst machen muß.
Sie sabotiert. Deine Leistungen werden nur soweit anerkannt, wie sie sich damit brüsten kann. Jeglicher Erfolg oder jede Leistung, bei der sie nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen kann, wird ignoriert oder herabgesetzt. Sie wird versuchen, all die Ereignisse zu vermeiden, bei denen du im Mittelpunkt stehen könntest und bei denen sie keine Möglichkeit sieht, selbst im Rampenlicht zu stehen. Oder: sie kommt gar nicht erst, sie geht früh, sie tut so, als wäre es keine große Sache, sie reißt die Aufmerksamkeit an sich oder lässt verletzende Kommentare darüber fallen, wie gut jemand anderes ist, dass deine Leistung besser hätte sein können oder du nicht so gut bist wie du denkst.
Sie untergräbt dich und sucht Streit mit dir oder ist besonders unleidlich, wenn du kurz vor einer größeren Anstrengung stehst. Sie ist beleidigt, wenn sie dich bei etwas unterstützen muss oder weigert sich auch nur bei kleinen Anlässen zu helfen. Sie ist gemein zu dir bei Dingen, die nicht im entferntesten mit deinem Erfolg zu tun haben, bist du bemerkst das dir die Freude an deiner Leistung vergangen ist, ohne dass er je direkt erwähnt wurde. Egal was für ein Erfolg, sie muss dir einen Dämpfer vorsetzen.
5. Sie erniedrigt, kritisiert und macht dich schlecht
Sie erniedrigt, kritisiert und macht dich schlecht. Sie lässt dich auf allen möglichen Wegen wissen, dass sie von dir weniger hält als von deinen Geschwistern oder generell anderen Menschen. Wenn du dich darüber beschwerst, von jemand anderem schlecht behandelt zu werden, wird sie sich auf dessen Seite stellen, auch wenn sie ihn gar nicht kennt. Sie interessiert sich nicht für diese Leute oder für die Richtigkeit deiner Beschwerden. Sie will dich einfach nur wissen lassen, dass du nie im Recht bist.
Sie liefert verbale Spitzen, die so gut wie unmöglich zu entkräften sind (immer in liebendem Ton): „Du warst schon immer schwierig”, „Es kann sehr schwierig sein dich zu lieben”, „Du scheinst nie in der Lage zu sein, etwas zu Ende zu bringen”, „Es ist schwierig mit dir zusammenzuleben”, „Du verursachst immer Probleme”, „Niemand könnte die Sachen, die du aufführst, aushalten”. Sie verteilt Seitenhiebe- sie beschwert sich beispielsweise darüber, dass sie „niemand” liebt, ihr einen Gefallen tut, sich um sie sorgt oder sie beschwert sich, dass „jeder” so selbstsüchtig ist, auch wenn du die einzige Person im Raum bist. Wie immer, ist ihre Kritik abstreitbar.
Sie wird kleine Kommentare in die Unterhaltung einfließen lassen, etwa, dass ihr etwas großen Spaß gemacht hat, was sie mit jemand anderem unternommen hat - etwas, dass sie auch schon mit dir getan hat, aber damals nicht genauso gut mochte. Sie lässt dich wissen, dass ihre Beziehung zu einer anderen Person, die ihr beide kennt, in einer Art hervorragend ist, die eurer Beziehung fehlt - eine vorsichtig, unausgesprochene Botschaft, dass du nicht so viel bedeutest wie die andere Person.
6. Sie lässt dich verrückt wirken
Sie lässt dich verrückt wirken. Wenn du versuchst, sie mit etwas, was sie getan hat zu konfrontieren, entgegnet sie „du hast aber eine sehr lebhafte Fantasie” (eine Phrase, die häufig von Missbrauchern aller Art benutzt wird, um deine Erfahrung mit Missbrauch nichtig zu machen). Sie sagt, dass du keine Ahnung hast, wovon du eigentlich sprichst oder dass sie nicht weiß, wovon du redest. Sie gibt vor, sich an nichts zu erinnern, auch nicht, wenn es sehr maßgebliche Ereignisse waren, sie wird abstreiten, dass etwas je stattgefunden hat und nicht mal die Möglichkeit erlauben, dass sie etwas vergessen haben könnte.
Dies ist eine extrem aggressive und ärgerliche Taktik, genannt „gaslighting”, die häufig von Missbrauchern aller Art genutzt wird. Deine Wahrnehmung der Wirklichkeit wird fortwährend untergraben, so dass du am Ende ohne Vertrauen in deine Intuition, deine Erinnerung oder deinen Verstand dastehst. Dies macht dich zu einem viel besseren Opfer für den Missbraucher.
Sie ist neidisch. Jedes Mal, wenn du etwas Schönes bekommst ist sie wütend und ihr Neid wird offensichtlich, wenn sie es - was auch immer es ist, bewundert. Sie versucht es von dir zu bekommen und es dir zu verderben oder besorgt das Gleiche - oder Besseres für sich selbst. Sie arbeitet ständig daran, Möglichkeiten zu finden, das zu kriegen, was andere Menschen haben. Der Neid narzisstischer Mütter beinhaltet häufig, dass sie mit ihren Töchtern oder Schwiegertöchtern sexuell in Wettbewerb treten. Sie versuchen ihren Töchtern den Gebrauch von Makeup zu verbieten, sich altersgemäß zurecht zu machen oder Verabredungen mit Jungen ihres Alters zu haben. Sie kritisieren das Aussehen der Töchter oder Schwiegertöchter. Dieser Neid weitet sich auch auf Beziehungen aus. Narzisstische Mütter versuchen die Ehen ihrer Kinder zu beschädigen und mischen sich in die Erziehung ihrer Enkel ein.
8. Sie lügt auf unzählige Arten
Sie lügt auf unzählige Arten. Jedes Mal, wenn sie von etwas spricht, was von emotionaler Wichtigkeit für sie ist, besteht eine gute Chance, dass sie lügt. Lügen sind eine der Möglichkeiten, durch die sie Konflikte in ihren Beziehungen und bei den Menschen ihrer Umgebung schafft. Sie lügt gegenüber Menschen darüber, was andere über sie gesagt haben, was sie gemacht haben oder wie sie sich gefühlt haben. Sie lügt über die Beziehung, die sie zu ihnen hat, darüber wie du dich verhältst oder über deine Situation, um sich selbst hervorzutun und deine Glaubwürdigkeit zu untergraben.
Die Narzisstin ist sehr vorsichtig damit, wie sie lügt. Gegenüber Außenstehenden lügt sie umsichtig und bewusst, immer so, dass sie sich herausreden kann, sollte sie mit ihrer Lüge konfrontiert werden. Sie verdreht, was du gesagt hast, statt etwas komplett zu erfinden. Sie gibt unehrliche Interpretationen deiner Handlungen wieder. Wenn sie vor kurzem etwas Ungeheuerliches gemacht hat, wird sie vielleicht anfangen, präventiv zu lügen: Sie lügt im Vorfeld, um etwas zu diskreditieren, was du vielleicht sagen könntest, noch bevor du es gesagt hast. Dann, wenn du erzählst, was sie getan hat, wirst du unterbrochen: „Ich hab schon gehört, deine Mutter hat mir’s erzählt… (Selbst-Rechtfertigungen und Lügen)”. Weil sie so sorgsam auf ihre Abstreitbarkeit achtet, kann es sehr schwer sein, sie beim Lügen zu erwischen und wenn ihre Freunde leichtgläubig sind, werden sie vielleicht niemals herausfinden, wie unehrlich sie eigentlich ist.
Dir gegenüber lügt sie unverhohlen. Sie gibt vor, sich an negative Dinge nicht erinnern zu können, auch wenn sie etwas gerade erst vor kurzem getan hat oder es äußerst erinnerungswürdig war. Wenn du versuchst, sie daran zu erinnern und das Ereignis wiedererzählst, hörst du natürlich: „Du hast eine sehr lebhafte Fantasie” oder „Das ist so lang her, warum musst du diese alten Sachen wieder aufwärmen?” Eure Gespräche sind voll davon, dass sie dich abblitzen lässt, voll von Ablenkungsmanövern und Lügen. Dabei respektiert sie dich nicht einmal genug, um sich auch nur die Mühe zu machen, es gut klingen zu lassen. Zum Beispiel wird sie mit einer eigennützigen Lüge beginnen: „Wenn ich dich nicht als Familienangehörigen für meine Steuer eintrage, werde ich dreitausend Dollar verlieren!” Du widerlegst ihre Lüge mit der offensichtlichen Wahrheit: „Nein, dreitausend Dollar ist der Freibetrag für ein Familienmitglied. Du verlierst nur ungefähr achthundert Dollar.” Sie antwortet: „Hab ich das nicht gesagt?” Jetzt steckst du in einem Spiel mit nur einer Regel: Du kannst nicht gewinnen.
9. Sie muss jederzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.
Sie muss jederzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Dieses Bedürfnis ist ein kennzeichnender Wesenszug von Narzissten und besonders für narzisstische Mütter, deren Kinder einzig deshalb existieren, um eine Quelle von Aufmerksamkeit und Verehrung zu sein. Narzisstische Mütter lieben es, wenn man auf sie warten muss und werfen häufig kleine Anfragen ein. „Da du gerade stehst…” oder ähnliches sind ihre Lieblingsphrasen. Sie geben dir keine Hausarbeiten am Anfang der Woche oder am Anfang des Tages, stattdessen muss du sie auf Anforderung erledigen, vorzugsweise zu einem Zeitpunkt, der für dich ungünstig ist oder du musst ihr „helfen”, etwas zu erledigen, zu holen oder zu tragen, während sie sich in deiner Aufmerksamkeit in ihrer knechthaften Aufopferung als Mutter suhlt.
Eine narzisstische Mutter schafft unter Umständen seltsame Situationen, um im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, etwa Gedenkfeiern für jemand Nahestehenden, der vor Jahren verstarb oder besonders wichtige Feiern von persönlichen Leistungen. Sie wird dir das Rampenlicht stehlen oder dir das Ereignis schlecht machen, wenn jemand anderer im Mittelpunkt steht. Dies gilt besonders für das Kind, welches der Sündenbock ist. Sie lädt sich oft selbst ein, wenn sie nicht willkommen ist. Wenn sie dich besucht oder du sie, bist du verpflichtet, die ganze Zeit mit ihr zu verbringen. Sich selbst zu unterhalten, ist für sie undenkbar. Sie hat immer geschmollt, manipuliert oder ist wütend geworden, wenn du versucht hast, etwas ohne sie zu machen, sie nicht unterhalten wolltest, dich geweigert hast, auf sie zu warten, ihre Pläne für Dramen behindert hast oder ihr deine Aufmerksamkeit anderweitig entzogen hast.
10. Sie manipuliert deine Gefühle
Sie manipuliert deine Gefühle, um sich an deinem Schmerz zu weiden. Dieses außergewöhnlich kranke und bizarre Verhalten ist so gewöhnlich für narzisstische Mütter, dass ihre Kinder sie oftmals „emotionale Vampire” nennen. Oft hat dieses emotionale „Blutsaugen“ rein sadistische Gründe. Sie tut oder sagt Dinge, nur um zu verletzen oder sie startet quälende Hänseleien oder stichelt dich Dingen, bei denen du empfindlich bist, alles mit einem Lächeln auf den Lippen. Vielleicht hat sie dich mitgenommen, Horrorfilme anzusehen oder hat Horrorgeschichten erzählt und sich dann darüber lustig gemacht, als du weintest. Sie lässt einen kränkenden Kommentar in ein Gespräch einfließen und lächelt in dein verletztes Gesicht. Du kannst das Lachen in ihrer Stimme hören, wenn sie auf dich Druck ausübt oder schmerzhafte Dinge zu dir sagt. Später freut sie sich hämisch darüber, wie sehr sie dich verletzt hat und erzählt anderen Leuten fröhlich, wie viel Spaß es macht, dich zu necken und versucht andere einzubinden, ihr Amüsement zu teilen. Sie hat Spaß an ihren Gemeinheiten und gibt sich keine Mühe, dies zu verstecken. Sie möchte, dass du weißt, dass dein Schmerz ihr Unterhaltung bereit. Vielleicht spricht sie Themen an, die schmerzhaft für dich sind und befragt dich darüber, während sie dich genau im Auge behält. Das ist emotionaler Vampirismus in reinster Form. Sie labt sich an deinem Schmerz.
Diese seltsame Art von emotionalem Vampirismus verbindet ein Aufmerksamkeit suchendes Verhalten mit der Forderung, dass das Publikum leidet. Da narzisstische Mütter häufig die Rolle des Märtyrers spielen, kann dies eine Form eines herzzerreißenden, selbstmitleidigen Dramas annehmen, das sie vorsichtig initiiert und in dem sie die Hauptrolle spielt. Sie weint und jammert, dass sie niemand liebt und dass jeder so selbstsüchtig ist, dass sie nicht mehr leben möchte, sie möchte sterben! Sie möchte sterben! Sie wird sich nicht besonders darum kümmern, wie viel die Manipulation ihrer Gefühle und das Selbstmitleid andere Menschen abstößt. Ein seltsames Verhalten, welches bei Narzissten üblich ist: Ein Drama kann sich auch um die Tragödien anderer Leute drehen. Meist geht es dabei darum, wie viel sie selbst gelitten hat, als jemand ermordet wurde, den sie auf der Straße im Vorbeigehen nicht mal erkennen würde.
11. Sie ist selbstsüchtig und stur
Sie ist selbstsüchtig und stur. Sie stellt immer sicher, sie hat von allem das Beste. Sie besteht darauf, dass immer alles nach ihrem Willen geschehen muss, und sie wird schonungslos und manipulierend darauf achten, auch wenn das, was sie will, den ganzen Aufwand nicht wert ist oder der Aufwand ein normales Verhalten maßlos übersteigt. Sie wird sich ins Zeug legen etwas zu bekommen, was du ihr verweigert hast, auch wenn es dein gutes Recht war und ihre Forderung selbstsüchtig und unangemessen war. Wenn du ihr sagst, dass sie ihre Freunde nicht zu deiner Feier bringen kann, wird sie trotzdem mit ihnen auftauchen und sie wird ihnen gesagt haben, sie seien eingeladen, so dass du entweder nachgeben musst oder die Böse bist, die die armen Übertölpelten auf der Türschwelle stehen lässt. Wenn du ihr sagst, dass sie am Abend nicht zu dir nach Hause kommen kann, wird sie deinen Lebenspartner anrufen und versuchen, von ihm eine Zustimmung für ihren Besuch zu bekommen und ihm sagen, er solle nichts verraten, es sei eine „Überraschung”. Sie muss dir zeigen, dass du zu ihr nicht „Nein” sagen kannst.
Sie ist egozentrisch. Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche sind sehr wichtig; deine sind unbedeutend bis zu dem Punkt hin, dass nur die kleinste ihrer Launen Vorrang vor deinen Grundbedürfnissen hat. Ihre Probleme verdienen deine sofortige und volle Aufmerksamkeit; deine werden beiseite gestellt. Ihre Wünsche haben immer Vorrang; wenn sie etwas für dich tut, erinnert sie dich ständig an ihre Freigiebigkeit und versucht oft, eine Art von Bezahlung dafür zu bekommen. Sie beschwert sich ständig, auch wenn deine Situation viel schlimmer ist als ihre. Wenn du sie darauf aufmerksam machst, wird sie darüber mühelos und gedankenlos hinweggehen, als wäre es nicht von Bedeutung (Für dich ist das leicht…/Bei dir ist das etwas anderes…).
13. Sie ist defensiv und reagiert empfindlich auf Kritik
Sie ist wahnsinnig defensiv und reagiert äußerst empfindlich auf jede Art von Kritik. Wenn Du sie kritisierst oder ihr widersprichst, explodiert sie in Wut, Drohungen, Rage, Zerstörung und kann unter Umständen gewalttätig werden, schlagen, ihr Kind nach draußen ins kalte Wetter schicken und sich in anderer Weise an klassischem, physischen Missbrauch beteiligen.
Sie terrorisiert. Für alle Missbraucher ist Angst ein machtvolles Instrument, das Opfer zu kontrollieren, und deine narzisstische Mutter nutzte es skrupellos, um dich zu trainieren. Narzissten bringen dir bei, ihren Zorn auch dann zu fürchten, wenn sie nicht da sind. Die einzige Alternative ist ständige Beschwichtigung. Wenn du ihr immer alles gibst, was sie will, mag dir das erspart bleiben. Wenn nicht, kannst du mit Bestrafung rechnen. Sogar erwachsene Kinder von Narzissten fühlen noch immer diese sorgsam eingeimpfte Angst. Deine narzisstische Mutter kann diese rein durch Schweigen oder einen Blick aktivieren, der dem Kind in dir sagt, dass sie darüber nachdenkt, wie sie es dir heimzahlen wird.
Narzisstische Mütter missbrauchen zudem, indem sie anderen den Vorzug geben und dich nicht beschützen, wie eine normale Mutter dies getan hätte. Manchmal wird die narzisstische Mutter das „Goldene Kind“ dazu ermutigen, den Sündenbock zu missbrauchen. Narzissten betreiben überdies Missbrauch, indem sie dich Gewalt aussetzen. Wenn eines deiner Geschwister geschlagen wurde, stellt sie klar, dass du es sahst. Mühelos bringt sie dir Angst vor Mama bei, ohne auch nur die Hand zu heben.
15. Sie ist infantil und kleinlich
Sie ist infantil und kleinlich. Narzisstische Mütter sind oft ganz einfach kindisch. Wenn du dich nicht manipulieren lässt, etwas zu tun, wird sie schluchzen, dass du sie nicht liebst, denn sonst würdest du tun, was sie von dir will. Wenn du ihre Gefühle verletzt, wird sie aggressiv jammern, dass du ihre schlechte Behandlung noch bereuen wirst, wenn sie einmal tot ist. Die babyhaften Beschwerden klingen vielleicht lächerlich, aber die Narzisstin ist todernst. Als du ein Kind warst und sie darum batest, aufzuhören, dich zu malträtieren, rechtfertigte sie ihr Verhalten, indem sie dich auf etwas hinwies, dass du getan hattest, was sie als gleichwertig schlecht empfand, ganz als ob kindisches Verhalten eines Kindes eine Rechtfertigung für kindisches Verhalten eines Erwachsenen wäre. „Sich rächen” ist ein wichtiger Teil im Austausch mit dir. Jedes Mal, wenn du es nicht schaffst, sie zu verteidigen, ihr Aufmerksamkeit zu schenken oder ihr die Gefallen zu tun, die sie zu verdienen glaubt oder dich ihr in den Weg stellst, wird sie es dir zeigen.
16. Sie zwingt dich in die Erwachsenenrolle
Sie zwingt dich in die Erwachsenenrolle. Sie übertrug dir ihre Verantwortungen so früh, sie nur konnte und überließ es dir, dich so gut um dich selbst zu kümmern, wie du nur konntest. Sie verweigerte dir medizinische Versorgung, passende Kleidung, notwendigen Transport oder grundlegende Annehmlichkeiten, die sie selbst nicht in Betracht gezogen hätte aufzugeben. Sie veranstaltete nie eine Geburtstagsfeier für dich oder erlaubte dir nie, Freunde übernachten zu lassen. Deine Freunde waren in ihrem Haus nie willkommen. Sie mochte es nicht, wenn sie dich irgendwo hinfahren musste und du lehntest Einladungen ab, weil du keine Möglichkeit hattest, dort hinzukommen. Sie kaufte deine Schulfotos nicht, auch wenn sie sie sich leicht hätte leisten können. Du hattest knausriges Kleidergeld, oder sie kaufte dir die billigste Kleidung, die sie konnte, ohne sich selbst zu blamieren. Sobald du eine Arbeit hattest, wurde jegliche Frage nach Geld für Schulmaterial, Kleidung oder Hygieneartikel abgelehnt: „Warum bezahlst du das nicht selbst, jetzt wo du dein eigenes Geld verdienst?”
Auch übertrug sie dir Aufgaben, die ihre hätten sein sollen und nicht von einem Kind erfüllt werden sollten. Vielleicht warst du für die primäre Pflege jüngerer Geschwister oder für ein pflegebedürftiges Elternteil zuständig. Vielleicht hattest du die Verantwortung für unmäßig viele Hausarbeiten. Und ganz besonders warst du immer ihr emotionaler Pfleger, was ein Grund dafür ist, dass jegliches Abschweifen von dieser Rolle solch enorme Wutausbrüche verursacht. Dir war es nie erlaubt, bedürftig zu ein, negative Gefühle oder Probleme zu haben. Diese Erfahrungen galten nur ihr, und es lag in deiner Verantwortung, diese zu richten. Schon von Anfang an, als du noch sehr jung warst, fuhr sie dich wahllos an, wenn sie gestresst war oder Ärger mit deinem Vater hatte, wenn sie das Gefühl hatte unfair behandelt zu werden, weil sie sich dann besser fühlte, wenn sie dich verletzte. Du wurdest oft aus heiterem Himmel für zurechtgebastelte Taten bestraft. Als du älter wurdest, legte sie die Verantwortung für ihr Wohlbefinden und ihre Gefühle direkt in deine Hände, sie schluchzte an deiner Schulter und lud alles, was für sie schief lief, auf dir ab.
Sie beutet aus. Sie manipuliert, um Arbeit, Geld oder Dinge von anderen zu bekommen, die sie darum beneidet. Das schließt natürlich ihre Kinder mit ein. Wenn sie ein Bankkonto für dich eingerichtet hat, war sie natürlich bevollmächtigt und konnte selbst Geld abheben. Wenn du Geld einzahltest, hob sie es ab. Vielleicht stahl sie deine Identität. Sie trug dich als Partner für die Steuerrückzahlungen ein, so dass du deine Steuer nicht eigenständig angeben konntest, ohne ihr Strafzahlungen aufzubürden. Wenn sie eine Absprache mit dir traf, wurde diese in der Minute gebrochen, in der sie ihr nicht mehr dienlich war. Wenn du dies zur Sprache brachtest und verlangtest, sie solle sich an die Absprache halten, ließ sie dich abblitzen und bestrafte dich später, so dass du ihr nicht nochmal widersprachst.
Manchmal wälzt die Narzisstin die Bestrafungen, die ihr galten, etwa durch einen missbrauchenden Partner, auf das Kind ab. Der Ehemann kommt in betrunkener, rasender Wut nach Hause und sofort beschwert sich die Mutter über das Verhalten des Kindes, so dass sich die Wut nun gegen das Kind wendet. Manchmal benutzt die narzisstische Mutter das Kind, um eine kaputte Ehe zusammenzuhalten, weil die Alternative eine Scheidung wäre und sie zu arbeiten anfangen müsste.
Wird das Kind sexuell missbraucht, bemerkt sie es nicht oder noch schlimmer, wirft ihm vor, es lüge, wenn es der Mutter vom Missbrauch berichtet.
Sie projiziert. Das klingt ein bisschen nach Psycho-Blabla, aber es ist etwas, das alle Narzissten tun. Projektion bedeutet, dass sie ihr eigenes schlechtes Verhalten, ihre negativen Eigenschaften und Gewohnheiten in dir zu sehen glaubt, so dass sie sie bei ihr selbst ableugnen und dich dafür bestrafen kann. Eine essgestörte Frau, die sich auf das Gewicht der Tochter fixiert, projiziert. Die Tochter realisiert dies vielleicht nicht, da sie das Gewicht von Frauen absurd niedrig einstuft und akzeptiert die Projektion ihrer Mutter. Wenn die Narzisstin ihrer Tochter sagt, sie esse zu viel, müsse mehr Sport treiben oder besonders große Größen tragen, glaubt es die Tochter, auch wenn es nicht wahr ist. Sie wird jedoch manchmal auch projizieren, wenn es eigentlich keinen Sinn ergibt. Dies geschieht, wenn sie sich beschämt fühlt und es auf den Sündenbock abladen muss. Die Projektion erscheint in diesem Falle wie ein Angriff aus heiterem Himmel. Zum Beispiel: Sie stellt eine unerhörte Forderung an dich und du verneinst beiläufig, auf diese einzugehen. Sie ist wütend wegen deiner Weigerung und fährt dich an, dass sie mit dir darüber sprechen werde, wenn du dich beruhigt hast und nicht mehr hysterisch bist.
Du bist überhaupt nicht hysterisch. Sie ist es, aber deine Verweigerung hat sie die Scham fühlen lassen, die sie von Anfang an davor hätte stoppen müssen, schamlose Anforderungen zu stellen. Das ist nicht tolerierbar. Sie kann die Scham auf dich übertragen und deine Reaktion wegerklären: Du hast dich einzig deshalb verweigert, weil du so unverschämt bist. Nachdem das erledigt ist und sie ihre Schamlosigkeit wieder geltend gemacht hat, kann sie ihrem kindlichen Eigensinn frönen, indem sie nun dieses unzweideutige Verweigern in ein Gesprächsthema für weitere Diskussionen verwandelt. Das „spätere” Gespräch lässt sie dann stattfinden, wenn sie dich mit ihrem histrionischen Anfällen, Schmollen und Anschweigen fertig gemacht hat und du nicht mehr so zögerlich bist zu tun, was sie dir aufträgt.
19. Sie liegt niemals bei irgendetwas falsch
Sie liegt niemals bei irgendetwas falsch. Egal, was sie getan hat, sie entschuldigt sich nie wirklich für etwas. Stattdessen wird sie jedes Mal, wenn sie das Gefühl hat, sie solle sich entschuldigen, schmollen und eine üble Laune an den Tag legen, eine beleidigende Entschuldigung vortragen oder die Entschuldigung, die sie gerade gemacht, hat negieren, indem sie sich rechtfertigt und selbstbemitleidet: „Es tut mir leid, dass du dich so fühlst, als hätte ich dich beleidigt.” „Es tut mir leid, wenn du dich wegen mir schlecht fühlst.” „Falls ich das gemacht habe, war es falsch.” „Es tut mir leid, aber ich kann´s nicht ändern.” „Es tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gebe, dass du dich ungeschickt, dumm und abstoßend fühlst.” „Es tut mir leid, aber es war nur ein Witz, du bist so über-sensibel.” „ Es tut mir leid, dass mein eigenes Kind das Gefühl hat, sich über mich aufregen zu müssen und mir ein ungutes Gefühl bereitet.” Die letzte beleidigende Entschuldigung ist überdies ein Beispiel für Projektion.
20. Sie weigert sich empathisch zu handeln
Manchmal scheint sie sich nicht bewusst zu sein, dass andere Menschen auch Gefühle haben, während sie in anderen Situationen hervorragend feinfühlig auf anderer Menschen Gefühle eingehen kann. Jedes Kind einer Narzisstin erkennt diesen Widerspruch, denn narzisstische Mütter besitzen die Fähigkeit, Mitgefühl zu empfinden - und das im Übermaß. Hin und wieder kann diese Fähigkeit sie dazu bringen, sich gefühlsmäßig mit Menschen zu identifizieren, die leiden, und sie möchte Sorge für sie ausdrücken. Wenn diese Sorge um das Leiden anderer Leute nicht mit etwas, was die Narzissitin selbst wünscht in Einklang steht, verschwindet sie. Wenn die narzisstische Mutter Bestätigung möchte, wenn sie sich danach fühlt, emotionalen Schmerz aus anderen hervorzulocken, wird die Empathie abgestellt, als hätte sie nie existiert.
Wenn man vom Standpunkt der Fähigkeit ausgeht, sind Narzissten hochgradig empathisch; in der Tat haben sie eine hervorragende Fähigkeit zu lesen, wie sich andere fühlen und was sie denken. Ihre Befähigung, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen und zu führen ist die Basis von vielen Eigenschaften narzisstischer Interaktion. Narzissten sind in sozialen Dingen sehr bewandert, was auch der Grund ist, warum niemand ihren Kindern glaubt, wenn sie sich über die Mutter beschweren. Sie wissen ganz einfach, wie sie allen anderen vormachen können, dass sie sehr angenehm sind. Narzisstische Mütter sind herausragende Manipulatoren, und Manipulatoren müssen von Moment zu Moment hin besonders achtsam auf ihre emotionalen Ziele sein. Wenn man nicht weiß, wie Menschen sich fühlen, kann man sie nicht bewusst in Rage bringen. Ihre außerordentliche Empfindsamkeit in Bezug auf die Gefühle anderer ist auch die Quelle ihres Genusses, wenn sie durch Dramen und ungewinnbare Situationen, emotionalen Schmerz verursachen. Narzisstischen Müttern macht es Spaß, emotionalen Schmerz zu verursachen, und sie machen es sehr genau, weil sie wissen, wie sich ihre Ziel-Kinder fühlen. Diese auserlesene Empfindsamkeit ist der Grund, dass sie nicht zuschlagen müssen. Sie können Schmerz verursachen, ohne auch nur einen Finger zu heben, also warum riskieren, entdeckt zu werden und Aufwand aufs Schlagen zu verwenden, wenn sie die selben Gefühle allein durch Worte verursachen können?
21. Sie erschafft Situationen, die du nicht gewinnen kannst
Sie erschafft Situationen, die du nicht gewinnen kannst. In der klassischen ungewinnbaren Situation wird das Kind der Narzisstin in eine Ecke getrieben und bekommt dann eine Forderung präsentiert, bei der das Kind entweder etwas Herabsetzendes, Beschämendes oder Verletzendes tun muss, um die Narzisstin zufrieden zu stellen. Jegliche Antwort darauf, die nicht zustimmend ist, beschwört Rache herauf. Wie immer ist das, was deine Mutter davon hat, das Herauslocken von schmerzhaften Gefühlen. Egal ob du dich ihrem degradierenden Verhalten unterwirfst oder ob du dich wehrst und das Opfer von Beschämungen, Drohungen und Beschuldigungen der Narzisstin wirst, du wirst das Gefühl von Hilflosigkeit und Angst erfahren, wobei all diese Emotionen höchst befriedigend für die Narzisstin sind. Dieses Laben an Emotionen wird durch Schmerz vermehrt, den sie hervorruft, indem sie dich untergräbt, beleidigt und erniedrigt, sobald sich der Sturm des Streits gelegt hat, indem sie dich für die ganze Situation verantwortlich macht. Diese Situationen sind ein großer Spaß für die narzisstische Mutter, für die diese aufregend und unterhaltsam wie auch befriedigend sind, während sie sich fühlen kann, als wäre sie besonders schlau. Normalerweise legt sie ein Verhalten von Genuss und Aufregung an den Tag, das sie auch nicht zu verstecken versucht. Kinder von narzisstischen Müttern beschreiben oft ein „kleines Lächeln”, was ihre Mutter im Gesicht trug, wenn sie diese ungewinnbaren Szenarien ausspielte. Sie möchte, dass du weißt, wie viel Spaß sie dabei hat und wie sehr sie deinen Schmerz liebt. Es gibt keinen Verrat, der schmerzvoller ist, als zu wissen, dass die eigene Mutter sich am Schmerz weidet, den sie selbst verursacht hat und dass kein Gefühl genussvoller für deine narzisstischen Mutter ist, als dein Gefühl von Schock und Elend darüber, dass sie dich absichtlich und aus Spaß verletzt.
Sie ist schamlos. Sie fragt nicht. Sie fordert. Sie stellt ungeheuerliche Anforderungen und wird sich alles nehmen, was sie will, wenn sie glaubt damit davonzukommen. Sie akzeptiert kein Nein als Antwort, übt Druck aus, verbiegt sich und manipuliert dich, bis du aufgibst. Sie scheint weder Bedauern noch Scham über ihr Verhalten zu empfinden, egal wie abstoßend es ist.
Sie beschuldigt. Sie beschuldigt dich für alles, was in ihrem Leben nicht richtig läuft oder dafür, was andere Menschen tun oder für was auch immer passiert. Immer wird sie dich für den Missbrauch beschuldigen. Du hast sie dazu gezwungen. Wenn du nur nicht so schwierig wärst. Du hast sie so aufgeregt, dass sie nicht mehr gerade denken kann. Die Dinge waren bereits schwer für sie, und du hast das Fass mit deinem Widerspruch zum Überlaufen gebracht. Dieses Beschuldigen ist oftmals so subtil, dass alles was du weißt, ist, dass du glaubtest, dir sei Unrecht angetan worden und dass du dich nun schuldig fühlst. Dein Bruder schlägt dich und ihre Reaktion ist, darüber zu jammern, wie unzivilisiert Kinder sind. Dein Freund macht mit dir Schluss, aber sie kann das verstehen - letzten Endes weiß sie selbst nur zu gut, wie schwer es ist, dich zu lieben. Sie tut dir etwas ungeheuerlich Ausbeuterisches an und wenn du sie damit konfrontierst, kreischt sie, dass sie es gar nicht glauben kann, wie selbstsüchtig du bist, sie auf so eine Lappalie anzusprechen. Sie gibt dir auch die Schuld, auf ihr selbstsüchtiges, grausames und ausbeuterisches Verhalten reagiert zu haben. Sie kann gar nicht glauben, wie engstirnig, kleinkariert und wie kindisch du bist, dass du etwas dagegen hast, dass sie dein Lieblingskleid einer Freundin gibt. Sie dachte, du seist glücklich, etwas Nettes für jemanden tun zu können.
24. Sie zerstört deine Beziehungen
Sie zerstört deine Beziehungen. Narzisstische Mütter sind wie Tornados: Wo immer sie hinkommen, werden Familien auseinandergerissen und Wunden zugefügt. Wenn nicht der Vater Kontrolle über die Narzisstin hat und die Familie zusammenhält, haben erwachsene Geschwister in Familien mit narzisstischen Müttern bezeichnenderweise schmerzvolle Beziehungen zueinander. Typischerweise ist alle Kommunikation zwischen den Geschwistern oberflächlich und von Pflicht getrieben, oder sie sprechen überhaupt gar nicht miteinander. Zum Teil säen diese Frauen Zwietracht zwischen ihren Kindern, weil sie die Kontrolle lieben, die dies ihnen bietet. Wenn diese Kinder nicht miteinander kommunizieren - sondern nur durch die Mutter, kann sie entscheiden, was jeder zu hören bekommt. Narzissten lieben überdies die Aufregung und das Drama, das sie durch ihren Eingriff in das Leben der Kinder bringen. Anderer Leute Leben zu beobachten, während diese zu Grunde gehen, ist besser als Seifenopern, besonders, wenn man nicht die Empathiefähigkeit für deren Leiden besitzt.
Die Narzisstin fördert Wut, Missachtung und Neid - die zerstörerischsten Gefühle - um ihre Kinder auseinander zu bringen. Während die Kinder noch zu Hause leben, wird jedes Kind, das sich der narzisstischen Mutter widersetzt, eine Bestrafung für alle erfahren. In ihrer Lust nach Rache hetzt die Narzisstin zielgerichtet die Kinder gegen das rebellische Kind auf, indem sie alle in ihre Vergeltung mit einbezieht. („Ich sehe, dass mich hier niemand liebt! Bringen wir also diese Weihnachtsgeschenke zurück ins Geschäft. Von euch würde ja sowieso keiner das haben wollen, was ich für euch besorgt habe!”) Die anderen Kinder, von der Narzisstin bereits lange trainiert, geben nach und sind auf das Probleme verursachende Kind sauer, statt auf die Narzisstin, die den Ärger eigentlich verdient hätte.
Die Narzisstin nutzt zudem Bevorteilung und Klatsch, um die Beziehung der Kinder zu vergiften. Der Sündenbock sieht die Mutter als launenhafte und grausame Kreatur. Wie typisch für die Bevorteilten, sehen die anderen Kinder ihre Unfairness nicht und entschuldigen ihren Missbrauch. In der Tat werden sie oft von der Narzisstin dazu eingeladen, ihre verachtende Einstellung gegenüber dem Sündenbock zu teilen und den Missbrauch mit ihrer stillen oder ausdrücklichen Erlaubnis fortzuführen. Der Sündenbock antwortet vorhersehbarerweise mit Wut und ähnlicher Verachtung. Wenn die Kinder ins Erwachsenenalter kommen, stellt die Narzisstin klar, dass sie die Kinder über die Ereignisse des jeweils anderen Kindes auf dem Laufenden hält, wobei sie vor allem unbeweisbaren Klatsch (wie immer in Sorge gekleidet) weitergibt, was unter den Kinder weiterhin Verachtung, statt Sorge sät.
Da sie von einer Narzisstin aufgezogen wurden, sind die Kinder prädisponiert, neidisch zu sein, was sie in vollen Zügen zu ihrem Vorteil ausnutzt, wann immer es sich anbietet. Vielleicht lobt sie dich direkt, aber höchstwahrscheinlich wird sie darüber auch vor deinem Geschwister triumphieren, dem es gerade nicht gut geht. Sie wird über ihre Großzügigkeit gegenüber dem anderen Kind prahlen, und dich wird es wundern, warum du ausgeschlossen wurdest, was dich irrational wütend auf ihr Lieblingskind macht und nicht auf die Narzisstin, die es dir erzählt hat.
Das Endergebnis ist eine Familie, in der fast alle Kommunikation triangulär verläuft. Die Narzisstin, die Spinne in der Mitte des Familiennetzes, überwacht sorgsam die Informationen der Kinder, die ihr helfen, ihre Kontrolle über die Familie zu behalten. Sie gibt diese dann weiter an die anderen und erschafft eine Abneigung, die alle davon abhält, direkt und frei miteinander zu kommunizieren. Das Resultat ist, dass die einzige Kommunikation zwischen den Kindern nur über die Narzisstin läuft, was genau das ist, was sie will.
25. Sie verhält sich bemitleidenswert
Als letzte Ausflucht verhält sie sich bemitleidenswert. Wenn sie mit den unvermeidlichen Folgen ihres schlechten Verhaltens, nämlich deiner Wut, konfrontiert wird, verwandelt sie sich in eine matschige Pfütze weinerlicher Hilflosigkeit. Es ist alles ihre Schuld. Nie kann sie etwas richtig machen. Sie fühlt sich so schlecht. Was sie allerdings nicht macht ist, die Verantwortung für ihr schlechtes Verhalten zu übernehmen und es wieder gut zu machen. Stattdessen dreht sich wie immer alles um sie und mit ihrer hilflos wehleidigen Weinerlichkeit überträgt sie wieder dir die Verantwortung für die Folgen UND für ihr Unglücklich sein. Das ist natürlich auch das dem Narzissten eigene manipulative Verhalten. Wenn du ihr ihr schlechtes Verhalten nicht verzeihst und nicht dafür sorgst, dass sie sich besser fühlt, dann bist DU die Böse, weil du dich so kalt, herzlos und gefühllos verhältst, während deine arme Mutter sich so schlecht fühlt.