Eigenschaften narzisstischer Mütter

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(Wem dieser Text zu lang ist, der kann eine kürzere Fassung hier finden.)

Dieser Artikel ist sehr lang, jedoch für Töchter narzisstischer Mütter eine hervorragende Ressource um die eigenen Erfahrungen mit klassischen Verhaltensweisen von narzisstischen Müttern abzugleichen. Die Autorin dieses Artikels, Chris, hat sich die Mühe gemacht 25 Eigenschaften zu sammeln und Beispiele mehrerer Frauen eingefügt. Sie beschreibt hier die unterschiedliche Art der Misshandlungen, die leicht unbemerkt und unverstanden bleiben oder von Töchtern nicht sofort als solche wahrgenommen werden.

Der folgende Text ist eine Übersetzung des Textes “Characteristics of Narcissistic Mothers” von “The Harpys’ Child” (Name der Autorin) Copyright 2007, all rights reserved.
Ich habe die Erlaubnis des Verfassers ihn in Übersetzung zu veröffentlichen. Das Original ist hier zu finden.

Inhalt:

  1. Sie streitet alles ab
  2. Sie überschreitet deine Grenzen
  3. Sie bevorzugt
  4. Sie sabotiert
  5. Sie erniedrigt, kritisiert und macht dich schlecht
  6. Sie lässt dich verrückt wirken
  7. Sie ist neidisch
  8. Sie lügt auf unzählige Arten
  9. Sie muss jederzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen
  10. Sie manipuliert deine Gefühle
  11. Sie ist selbstsüchtig und stur
  12. Sie ist egozentrisch
  13. Sie ist defensiv und reagiert empfindlich auf Kritik
  14. Sie terrorisiert
  15. Sie ist infantil und kleinlich
  16. Sie zwingt dich in die Erwachsenenrolle
  17. Sie beutet aus
  18. Sie projiziert
  19. Sie liegt niemals bei irgendetwas falsch
  20. Sie weigert sich empathisch zu handeln
  21. Sie erschafft Situationen, die du nicht gewinnen kannst
  22. Sie ist schamlos
  23. Sie beschuldigt
  24. Sie zerstört deine Beziehungen
  25. Sie verhält sich bemitleidenswert
Das zerstörerische narzisstische Elternteil erschafft ein Kind, das nur existiert, um eine Erweiterung seines Selbst zu sein. Es geht um geheime Dinge. Es geht um Körpersprache. Es geht um missbilligende Blicke. Es geht um den Klang der Stimme. Es ist sehr vertraulich. Und es ist sehr mächtig. Es ist ein Teil des Kindes selbst.
-Chris

 

1. Sie streitet alles ab

Alles, was sie tut, ist bestreitbar. Es gibt immer eine einfache Ausrede oder Erklärung. Grausamkeiten sind immer in liebevolle Worte gebettet. Aggressive und ablehnende Handlungen werden als Rücksichtnahme präsentiert. Selbstsüchtige Manipulationen werden als Hingabe dargestellt. Kritik und Verleumdung werden listig als Sorge getarnt. Sie will nur dein Bestes. Sie will dir nur helfen.

Sie sagt selten direkt, dass sie denkt, du seist nicht gut genug. Jedes Mal, wenn du ihr von einem Erfolgserlebnis erzählst, hält sie dir stattdessen etwas entgegen, was dein Geschwister noch besser gemacht hat oder sie ignoriert dich ganz einfach oder hört dir zwar zu, sagt aber nichts dazu. Dann, nach kurzer Zeit tut sie etwas Gemeines und gibt dir so zu verstehen, dass du nicht größenwahnsinnig werden solltest.
Sie wird sorgsam darauf achten, genug Zeit verstreichen zu lassen, um Ursache (deine Freude über deine Leistung) und Auswirkung (ihre Weigerung, dir ihr Auto zu leihen um zur Preisverleihung zu fahren) zu trennen, so dass jemand, der ihren Missbrauch nicht durchlebt hat, niemals an eine Verbindung glauben könnte.

Viele ihrer Herabsetzungen geschehen ganz einfach durch Vergleiche. Sie erzählt davon, wie wundervoll jemand anders ist oder wie gut jemand etwas gemacht hat, was auch du zuvor geleistet hast oder wie viel sie von demjenigen hält. Der Vergleich bleibt dir überlassen. Sie verdirbt dir deine Freude an etwas, indem sie dir ganz einfach in einer ärgerlichen, eifersüchtigen Stimme gratuliert, die ausdrückt, wie unglücklich sie ist - für sie vollkommen abstreitbar. Es ist unmöglich, jemandem den Klang seiner Stimme, sein Auftreten oder die Art, wie er dich anschaut, vorzuhalten, wenn du aber einmal von deiner narzisstischen Mutter trainiert wurdest, kann sie schreckliche Bestrafungen versprechen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Als Ergebnis hast du immer Angst, bist immer im Unrecht und kannst nie genau sagen warum.

Weil ihr Missbrauch ein Teil einer lebenslangen Kontroll-Kampagne ist und weil sie sorgsam darauf achtet, ihren Missbrauch zu rationalisieren, ist es extrem schwierig anderen Menschen zu erklären, was an ihr so schlimm ist. Sie ist zudem vorsichtig damit, wann und wie sie missbraucht. Sie ist sehr heimlichtuerisch, eine Eigenschaft die für fast alle Missbraucher zutrifft („Wasch deine schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit!”), und sie wird dich bestrafen, wenn du jemandem erzählst, was sie getan hat. Zeit und Ort ihres schlimmsten Missbrauchs werden sorgsam ausgewählt, so dass niemand, der eingreifen könnte, ihr bösartiges Verhalten hören oder sehen kann. In der Öffentlichkeit wird sie wie eine vollkommen anderer Mensch erscheinen. Sie wird dich vor anderen Leuten niedermachen, dabei aber abfällige, höhnische Bemerkungen immer in Beteuerungen von Sorge, Liebe und Verständnis kleiden („Die arme Cynthia tut mir ja so leid! Sie scheint es immer so schwer zu haben, aber ich weiß einfach nicht, was ich für sie tun könnte!”)
Allgemein berichten Kinder von Narzissten davon, dass ihnen niemand glaubt („Ich muß dir sagen, sie redet von DIR immer ganz fürsorglich!”). Leider gilt das oft auch für Therapeuten, bedingt durch die „bestreitbaren“ Handlungen des Narzissten. Therapeuten verteidigen dabei gern das Elternteil und verstärken dein Gefühl von Isolation und Hilflosigkeit. (”Ich bin mir sicher, sie meint es nicht so!”)


2. Sie überschreitet deine Grenzen

Sie überschreitet deine Grenzen. Du fühlst dich wie eine Erweiterung von ihr. Dein Eigentum wird ohne dein Einverständnis weggeben, manchmal direkt vor deinen Augen. Dein Essen wird von deinem Teller gegessen oder anderen direkt von deinem Teller gegeben. Dein Eigentum wird dir weggenommen und damit begründet, dass es niemals deins war. Deine Zeit wird ohne Absprache eingeteilt und Meinungen, die angeblich deine sind, für dich zum Ausdruck gebracht. („Sie LIEBT es zum Jahrmarkt zu gehen!” „Er würde nie so etwas haben wollen.” „Sie würde keine Pomeranzen mögen.”)

Über dich wird in deiner Anwesenheit diskutiert, als wärest du nicht da. Sie überwacht deine Körperfunktionen und demütigt dich durch die Preisgabe dieser, besonders wenn sie sie nutzen kann, um ihre „Hingabe“ und ihr „Martyrium“ gegenüber deinen Bedürfnissen zu demonstrieren. (”Mike hat auch Probleme mit häufigem Wasserlassen, nur bei ihm war es noch viel schlimmer! Ich mach mir solche Sorgen um ihn!”) Du hast nie die Erfahrung gemacht, was es heißt, eine Privatsphäre im Badezimmer oder Schlafzimmer zu haben und sie schaut regelmäßig durch deine Sachen. Sie stellt neugierige Fragen, schnüffelt in deinen Mails/Briefen/Tagebüchern/Unterhaltungen. Sie möchte über deine Gefühle Bescheid wissen, besonders über schmerzhafte und sucht ständig nach negativen Informationen, die sie gegen dich verwenden kann. Sie tut häufig Dinge gegen deinen ausdrücklichen Wunsch. All das, ohne dass sie sich Gedanken macht oder in Verlegenheit gebracht zu sein scheint.

Auf jedes Streben nach Autonomie von deiner Seite reagiert sie mit Abwehr. Normale Riten des Erwachsenwerdens (Lernen sich zu rasieren, sich zu schminken, Verabredungen) werden nur widerwillig erlaubt und nur wenn du darauf bestehst, und: du mußt für diese Beharrlichkeit bestraft werden. („Wenn du alt genug bist auszugehen, dann denke ich, bist du auch alt genug, deine eigene Kleidung zu bezahlen!”) Wenn du nach altersgemäßer Kleidung verlangst, Körperpflege, Kontrolle über das eigene Leben, oder Rechte giltst du als sehr schwierig und sie macht sich über deine „Unabhängigkeit” lustig.

In bizarr kindlichem Verhalten kann deine Mutter sogar kleine Leckerbissen von deinem Teller nehmen, um sie selbst zu essen oder dem bevorzugten Kind zu geben.

Essen wurde häufig von mir weggenommen. Die lebendigste Erinnerung ist, als mir Wassermelonenherzen von meinem Teller gegessen wurden. „Oh, ich dachte, du würdest sie wegwerfen wollen”, war die normale Reaktion, wenn ich protestierte.
-Judy 

 

Das niederträchtige Element in diesem Fall ist die subtile Qual, die das Kind erfährt, wenn es wagt, dagegen zu protestieren, dass ihm der beste Teil seiner Frucht weggenommen wird. Die Mutter wiederholt das gleiche überschreitende Verhalten immer wieder, während sie jedes Mal die gleiche lächerlich durchschaubare Entschuldigung anführt, das Kind würde das Essen ja wegwerfen, während es noch am Essen ist! Die Mutter verbindet die Frustration des Kindes über den Verlust eines erwarteten Leckerbissens damit, dass sie nicht nur das Essen des Kindes, sondern auch dessen Elend genießt. Nicht überraschend beschreibt Judy einen lebenslangen Kampf mit Essstörungen, der häufig in Kindern solcher „Hyänen“ zu finden ist. Wenn Essen mit Spannungen, Entzug und Gemeinheiten verbunden ist, ist es schwierig, sich vorzustellen, dass man eine gesunde Beziehung zum Essen herstellen kann.

 

3. Sie bevorzugtundefined

Sie bevorzugt. Narzisstische Mütter suchen sich gewöhnlich ein Kind (manchmal mehrere) aus, das sie zum Goldenen Kind machen und eines (manchmal mehrere) das zum Sündenbock erklärt wird. Die narzisstische Mutter identifiziert sich mit dem Goldenen Kind und bietet ihm Privilegien an, solange das Goldene Kind tut, was sie will. Um das Goldene Kind muß sich jeder in der Familie eifrig bemühen. Der Sündenbock hat keine eigenen Bedürfnisse und muß sich um andere kümmern. Das Goldene Kind kann nichts falsch machen. Was auch immer der Sündenbock tut, ist falsch. Sie erschafft eine Trennung zwischen den Kindern, für eines der Kinder ist es wichtig, dass es die narzisstische Mutter für weise und wundervoll hält und das andere hasst sie. Diese Trennung wird von der narzisstischen Mutter mit Lügen und offenkundig unfairer Behandlung gefördert. Das Goldene Kind wird die Mutter verteidigen und indirekt den Missbrauch am anderen Kind weiterführen, indem es Begründungen für die Handlungen der Mutter findet, die die Schuld dem Sündenbock gibt. Das Goldene Kind kann auch direkt die Aufgaben der Mutter übernehmen und den Sündenbock körperlich missbrauchen, damit die narzisstische Mutter das nicht selbst machen muß.

 

4. Sie sabotiert

Sie sabotiert. Deine Leistungen werden nur soweit anerkannt, wie sie sich damit brüsten kann. Jeglicher Erfolg oder jede Leistung, bei der sie nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen kann, wird ignoriert oder herabgesetzt. Sie wird versuchen, all die Ereignisse zu vermeiden, bei denen du im Mittelpunkt stehen könntest und bei denen sie keine Möglichkeit sieht, selbst im Rampenlicht zu stehen. Oder: sie kommt gar nicht erst, sie geht früh, sie tut so, als wäre es keine große Sache, sie reißt die Aufmerksamkeit an sich oder lässt verletzende Kommentare darüber fallen, wie gut jemand anderes ist, dass deine Leistung besser hätte sein können oder du nicht so gut bist wie du denkst.
Sie untergräbt dich und sucht Streit mit dir oder ist besonders unleidlich, wenn du kurz vor einer größeren Anstrengung stehst. Sie ist beleidigt, wenn sie dich bei etwas unterstützen muss oder weigert sich auch nur bei kleinen Anlässen zu helfen. Sie ist gemein zu dir bei Dingen, die nicht im entferntesten mit deinem Erfolg zu tun haben, bist du bemerkst das dir die Freude an deiner Leistung vergangen ist, ohne dass er je direkt erwähnt wurde. Egal was für ein Erfolg, sie muss dir einen Dämpfer vorsetzen.

 

5. Sie erniedrigt, kritisiert und macht dich schlecht

Sie erniedrigt, kritisiert und macht dich schlecht. Sie lässt dich auf allen möglichen Wegen wissen, dass sie von dir weniger hält als von deinen Geschwistern oder generell anderen Menschen. Wenn du dich darüber beschwerst, von jemand anderem schlecht behandelt zu werden, wird sie sich auf dessen Seite stellen, auch wenn sie ihn gar nicht kennt. Sie interessiert sich nicht für diese Leute oder für die Richtigkeit deiner Beschwerden. Sie will dich einfach nur wissen lassen, dass du nie im Recht bist.

Sie liefert verbale Spitzen, die so gut wie unmöglich zu entkräften sind (immer in liebendem Ton): „Du warst schon immer schwierig”, „Es kann sehr schwierig sein dich zu lieben”, „Du scheinst nie in der Lage zu sein, etwas zu Ende zu bringen”, „Es ist schwierig mit dir zusammenzuleben”, „Du verursachst immer Probleme”, „Niemand könnte die Sachen, die du aufführst, aushalten”. Sie verteilt Seitenhiebe- sie beschwert sich beispielsweise darüber, dass sie „niemand” liebt, ihr einen Gefallen tut, sich um sie sorgt oder sie beschwert sich, dass „jeder” so selbstsüchtig ist, auch wenn du die einzige Person im Raum bist. Wie immer, ist ihre Kritik abstreitbar.

Sie wird kleine Kommentare in die Unterhaltung einfließen lassen, etwa, dass ihr etwas großen Spaß gemacht hat, was sie mit jemand anderem unternommen hat - etwas, dass sie auch schon mit dir getan hat, aber damals nicht genauso gut mochte. Sie lässt dich wissen, dass ihre Beziehung zu einer anderen Person, die ihr beide kennt, in einer Art hervorragend ist, die eurer Beziehung fehlt - eine vorsichtig, unausgesprochene Botschaft, dass du nicht so viel bedeutest wie die andere Person.

Sie spielt Herabsetzungen herunter oder ignoriert deine Meinungen und Erfahrungen. Deinen Einsichten begegnet sie mit herabsetzenden Dementis und Beschuldigungen („Ich glaube, du liest zu viel!”) und sie verwirft deine Informationen, auch wenn es sich um ein Gebiet handelt, bei dem du ein anerkannter Experte bist. Was auch immer du sagst, es wird mit Grinsen und amüsiert klingenden oder übertrieben Ausrufen („Oh Schaaatz!” „Ach, ne, wirklich?” „Tatsächlich!”) kommentiert. Daraufhin zeigt sie dir, dass sie keinem deiner Worte zugehört hat.

 

6. Sie lässt dich verrückt wirken

Sie lässt dich verrückt wirken. Wenn du versuchst, sie mit etwas, was sie getan hat zu konfrontieren, entgegnet sie „du hast aber eine sehr lebhafte Fantasie” (eine Phrase, die häufig von Missbrauchern aller Art benutzt wird, um deine Erfahrung mit Missbrauch nichtig zu machen). Sie sagt, dass du keine Ahnung hast, wovon du eigentlich sprichst oder dass sie nicht weiß, wovon du redest. Sie gibt vor, sich an nichts zu erinnern, auch nicht, wenn es sehr maßgebliche Ereignisse waren, sie wird abstreiten, dass etwas je stattgefunden hat und nicht mal die Möglichkeit erlauben, dass sie etwas vergessen haben könnte.
Dies ist eine extrem aggressive und ärgerliche Taktik, genannt „gaslighting”, die häufig von Missbrauchern aller Art genutzt wird. Deine Wahrnehmung der Wirklichkeit wird fortwährend untergraben, so dass du am Ende ohne Vertrauen in deine Intuition, deine Erinnerung oder deinen Verstand dastehst. Dies macht dich zu einem viel besseren Opfer für den Missbraucher.

Narzissten nutzen „gaslighting” routinemäßig. Der Narzisst wird entweder andeuten oder gerade heraussagen, dass du labil bist, weil du ansonsten solch lächerliche Dinge nicht glauben würdest und nicht so unkooperativ wärest. Du bist überempfindlich. Du reagierst über, wie du es immer tust. Sie wird mit dir sprechen, wenn du dich beruhigt hast und nicht mehr so irrational bist. Sie charakterisiert dich vielleicht sogar als neurotisch oder psychotisch.

Nachdem sie erst einmal diese Fantasien deiner emotionalen Symptomatiken konstruiert hat, wird sie anderen darüber berichten, wie immer präsentiert sie ihre Verleumdungen dabei als Ausdruck von Sorge und aus ihrer eigenen hilflosen Opferposition. Sie hat nichts getan. Sie hat keinerlei Ahnung, warum du so irrational böse auf sie bist. Du hast sie schrecklich verletzt. Sie glaubt, du bräuchtest vielleicht Psychotherapie. Sie liebt dich über alles und würde alles tun, um dich glücklich zu machen, weiß aber einfach nicht, was sie tun soll. Du schiebst sie weg, auch wenn alles, was sie will, ist, dir zu helfen.

Während sie sich von jeglicher Verantwortung von deiner offensichtlichen Antipathie ihr gegenüber freispricht, impliziert sie gleichzeitig, dass etwas mit dir grundsätzlich nicht stimmt und was dich ihr gegenüber böse macht. Sie untergräbt somit deine Glaubwürdigkeit gegenüber ihren Zuhörern. Sie spielt die Rolle der kraftlosen Mutter so perfekt, dass dir niemand Glauben schenkt.

 

7. Sie ist neidisch

Sie ist neidisch. Jedes Mal, wenn du etwas Schönes bekommst ist sie wütend und ihr Neid wird offensichtlich, wenn sie es - was auch immer es ist, bewundert. Sie versucht es von dir zu bekommen und es dir zu verderben oder besorgt das Gleiche - oder Besseres für sich selbst. Sie arbeitet ständig daran, Möglichkeiten zu finden, das zu kriegen, was andere Menschen haben. Der Neid narzisstischer Mütter beinhaltet häufig, dass sie mit ihren Töchtern oder Schwiegertöchtern sexuell in Wettbewerb treten. Sie versuchen ihren Töchtern den Gebrauch von Makeup zu verbieten, sich altersgemäß zurecht zu machen oder Verabredungen mit Jungen ihres Alters zu haben. Sie kritisieren das Aussehen der Töchter oder Schwiegertöchter. Dieser Neid weitet sich auch auf Beziehungen aus. Narzisstische Mütter versuchen die Ehen ihrer Kinder zu beschädigen und mischen sich in die Erziehung ihrer Enkel ein.

 

8. Sie lügt auf unzählige Arten

Sie lügt auf unzählige Arten. Jedes Mal, wenn sie von etwas spricht, was von emotionaler Wichtigkeit für sie ist, besteht eine gute Chance, dass sie lügt. Lügen sind eine der Möglichkeiten, durch die sie Konflikte in ihren Beziehungen und bei den Menschen ihrer Umgebung schafft. Sie lügt gegenüber Menschen darüber, was andere über sie gesagt haben, was sie gemacht haben oder wie sie sich gefühlt haben. Sie lügt über die Beziehung, die sie zu ihnen hat, darüber wie du dich verhältst oder über deine Situation, um sich selbst hervorzutun und deine Glaubwürdigkeit zu untergraben.

Die Narzisstin ist sehr vorsichtig damit, wie sie lügt. Gegenüber Außenstehenden lügt sie umsichtig und bewusst, immer so, dass sie sich herausreden kann, sollte sie mit ihrer Lüge konfrontiert werden. Sie verdreht, was du gesagt hast, statt etwas komplett zu erfinden. Sie gibt unehrliche Interpretationen deiner Handlungen wieder. Wenn sie vor kurzem etwas Ungeheuerliches gemacht hat, wird sie vielleicht anfangen, präventiv zu lügen: Sie lügt im Vorfeld, um etwas zu diskreditieren, was du vielleicht sagen könntest, noch bevor du es gesagt hast. Dann, wenn du erzählst, was sie getan hat, wirst du unterbrochen: „Ich hab schon gehört, deine Mutter hat mir’s erzählt… (Selbst-Rechtfertigungen und Lügen)”. Weil sie so sorgsam auf ihre Abstreitbarkeit achtet, kann es sehr schwer sein, sie beim Lügen zu erwischen und wenn ihre Freunde leichtgläubig sind, werden sie vielleicht niemals herausfinden, wie unehrlich sie eigentlich ist.

Dir gegenüber lügt sie unverhohlen. Sie gibt vor, sich an negative Dinge nicht erinnern zu können, auch wenn sie etwas gerade erst vor kurzem getan hat oder es äußerst erinnerungswürdig war. Wenn du versuchst, sie daran zu erinnern und das Ereignis wiedererzählst, hörst du natürlich: „Du hast eine sehr lebhafte Fantasie” oder „Das ist so lang her, warum musst du diese alten Sachen wieder aufwärmen?” Eure Gespräche sind voll davon, dass sie dich abblitzen lässt, voll von Ablenkungsmanövern und Lügen. Dabei respektiert sie dich nicht einmal genug, um sich auch nur die Mühe zu machen, es gut klingen zu lassen. Zum Beispiel wird sie mit einer eigennützigen Lüge beginnen: „Wenn ich dich nicht als Familienangehörigen für meine Steuer eintrage, werde ich dreitausend Dollar verlieren!” Du widerlegst ihre Lüge mit der offensichtlichen Wahrheit: „Nein, dreitausend Dollar ist der Freibetrag für ein Familienmitglied. Du verlierst nur ungefähr achthundert Dollar.” Sie antwortet: „Hab ich das nicht gesagt?” Jetzt steckst du in einem Spiel mit nur einer Regel: Du kannst nicht gewinnen.

In den seltenen Fällen, in denen sie gezwungen ist, ihr schlechtes Verhalten zuzugeben, wird sie das Eingeständnis in Leugnen einbetten. Sie „vermutet”, dass sie „vielleicht” etwas falsch gemacht haben „könnte”. Die schlechte Handlung wird immer stark verdreht und geschönt, um sie besser klingen zu lassen. Die Worte „Ich vermute”, „vielleicht” und „haben könnte” sind an sich Lügen, da sie genau weiß, was sie getan hat - kein Vermuten, kein Vielleicht, kein Könnte.

Eine N-Mutter wird alles sagen, was ihr im Moment dienlich erscheint, ohne sich dabei an die Wahrheit zu halten, und wenn sich ihre Absicht ändert, muss sie ihrer eigenen Aussage widersprechen.
Solch ein Widerspruch kann innerhalb eines einzigen Gespräches stattfinden oder sogar innerhalb eines einzigen Satzes, wie die folgende Geschichte deutlich macht.
In dieser Geschichte beschreibt Caroline die Auswirkungen eines quälenden, emotionalen Dramas, in dem ihre Mutter sich heulend, selbst leid tat, weil sie herausgefunden hatte, dass ihr arbeitsloser Sohn eine Stelle in einem anderen Staat, als dem, in dem sie lebte, gefunden hat. Sie füllte das Gespräch mit schlecht versteckten Andeutungen bezogen auf Selbstmorddrohungen und warf Caroline vor, sie sei selbstsüchtig und dass sie ihre Mutter weder liebe noch sich um sie kümmere. Vor, während und nach diesem fürchterlichen Drama, verteidigt Diane wiederholt ihr Verhalten, indem sie sagte: „Ich musste mich einfach selbstbemitleiden.”
Nachdem sie gezwungen war, für zwei Stunden in diesem Drama mitzuwirken, war Caroline hilflos am Weinen. Sie teilte ihrer Mutter mit, dass sie verzweifelt sei und für eine Zeit lang keinen Kontakt mit ihr wolle.

Zwei Wochen, nachdem ich nach Hause gekommen war, verletzte Diane meine Bitte, indem sie mir einen Brief schickte. Zwei Sätze stachen dabei heraus: „Ich habe keine Ahnung, warum du über mich so verärgert bist, außerdem musste ich mich einfach selbstbemitleiden. Ganz nebenbei denke ich, dass es gar nicht so schlimm war.”
- Caroline

 

Der erste Satz besteht aus zwei hochgradig widersprüchlichen Aussagen: Der Äußerung, dass Diane „keine Ahnung” hätte, warum Caroline sich so geärgert hat, folgt direkt die Wiederholung ihrer Rechtfertigung für das Drama!

Bei genauerem Hinsehen werden Dianes Absichten, diesen Brief zu schreiben klar. Carolines Bitte, keinen Kontakt zu haben, war mit Sicherheit ein Schock für Diane: Obwohl das Drama länger war, als die, die ihm vorausgegangen waren, und obwohl es in Selbstmorddrohungen eskaliert hat, war es jedoch nicht maßgeblich anders, als die vorherigen, die ohne Konsequenzen blieben und bei denen sie sich an Caroline gehängt hatte, an Carolines Schulter geweint hatte, ihr hartes Leben betrauert und Caroline als gefühllos, nicht liebend und selbstsüchtig bezichtigt hatte.

Doch dieses Mal gab es Konsequenzen und Diane fühlte sich ganz offensichtlich genötigt, etwas zu tun, um ihre Scham beiseite zu schieben und das Problem, das sie erschaffen hat, zu lösen. Also ging sie zurück zur klassischen Verteidigungsstrategie „gaslighting”. Diane hatte „keine Ahnung, warum Caroline sich so „aufgeregt” hat, obgleich beide anwesend waren, als sie Caroline vor nur zwei Wochen aus der Fassung brachte! Sie deutet damit an, dass nichts geschehen sei oder zumindest nichts, über das sich Caroline gerechtfertigterweise aufregen konnte. Sie spielt somit darauf an, dass Carolines Verzweiflung eine Konsequenz Carolines eigener Irrationalität und Überempfindlichkeit sei.

Im zweiten Teil des Satzes wird die Unterschwelligkeit des Lügens, das mit Dianes Interaktion mit Caroline durchsetzt ist, offensichtlich. Diane rechtfertigt ihr missbrauchendes Verhalten, indem sie behauptet, dass es notwendig für sie sei zu weinen und sich selbst Leid zu tun und Caroline für eine Vielzahl von Charakterdefekten zu beschuldigen. Dies ist auf zwei Arten unehrlich. Kein vernünftiger Mensch würde eine selbstbemitleidende Jammerei als „Notwendigkeit” bezeichnen. Ganz davon abgesehen, war das Drama keine Konsequenz von Dianes Selbstmitleid, sondern ihr Bedürfnis, Caroline leiden zu sehen. Diane erwähnt nie oder spielt nie auf dieses Bedürfnis an, obgleich es die manipulativen Beleidigungen, die Diana Caroline an den Kopf wirft, klar machen, dass Caroline unter Dianes dominanter Motivation für das Drama litt.

Diese Art der veränderbaren, hochgradig zweckmäßigen Version der Wirklichkeit, die aus dem eigenen Widerspruch entsteht, ist typisch für gestörte Menschen. Wenn sie mit stressigen oder bedrohlichen Konsequenzen konfrontiert werden, beginnen sie fast immer mit Verleugnung, antworten auf Anschuldigungen mit der Erklärung, dass sie verwirrt sind und sagen, sie hätten „keine Ahnung”, was das Problem sei oder sie können „sich nicht vorstellen”, warum ihr Verhalten untolerierbar sei. Jegliche weitere defensive Lüge beinhaltet Ablenkungen, Rationalisierungen und Rechtfertigungen, die wiederum der vorherigen Begründung von Unverständnis automatisch widerspricht. Man kann nicht sagen, dass das eigene Verhalten nicht die eigene Schuld war, sondern die von jemand anderem, oder dass es akzeptierbar war, ohne gleichzeitig zuzugeben, was man getan hat!

 

9. Sie muss jederzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.

Sie muss jederzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Dieses Bedürfnis ist ein kennzeichnender Wesenszug von Narzissten und besonders für narzisstische Mütter, deren Kinder einzig deshalb existieren, um eine Quelle von Aufmerksamkeit und Verehrung zu sein. Narzisstische Mütter lieben es, wenn man auf sie warten muss und werfen häufig kleine Anfragen ein. „Da du gerade stehst…” oder ähnliches sind ihre Lieblingsphrasen. Sie geben dir keine Hausarbeiten am Anfang der Woche oder am Anfang des Tages, stattdessen muss du sie auf Anforderung erledigen, vorzugsweise zu einem Zeitpunkt, der für dich ungünstig ist oder du musst ihr „helfen”, etwas zu erledigen, zu holen oder zu tragen, während sie sich in deiner Aufmerksamkeit in ihrer knechthaften Aufopferung als Mutter suhlt.

Eine narzisstische Mutter schafft unter Umständen seltsame Situationen, um im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, etwa Gedenkfeiern für jemand Nahestehenden, der vor Jahren verstarb oder besonders wichtige Feiern von persönlichen Leistungen. Sie wird dir das Rampenlicht stehlen oder dir das Ereignis schlecht machen, wenn jemand anderer im Mittelpunkt steht. Dies gilt besonders für das Kind, welches der Sündenbock ist. Sie lädt sich oft selbst ein, wenn sie nicht willkommen ist. Wenn sie dich besucht oder du sie, bist du verpflichtet, die ganze Zeit mit ihr zu verbringen. Sich selbst zu unterhalten, ist für sie undenkbar. Sie hat immer geschmollt, manipuliert oder ist wütend geworden, wenn du versucht hast, etwas ohne sie zu machen, sie nicht unterhalten wolltest, dich geweigert hast, auf sie zu warten, ihre Pläne für Dramen behindert hast oder ihr deine Aufmerksamkeit anderweitig entzogen hast.

Ältere narzisstische Mütter nutzen oftmals ihre natürlichen Einschränkungen des Alters, um Dramen heraufzubeschwören, oft indem sie ihre Gesundheit vernachlässigen oder Dinge machen, von denen sie wissen, dass sie davon krank werden. Dies gibt ihnen die Möglichkeit sich die Investition, die sie in dich gemacht haben, indem sie dich als Kind trainierten, auf sie zu warten, auszahlen zu lassen. Dann rufen sie dich an (oder noch besser, lassen die Nachbarn oder die Altersheimverwaltung anrufen) und verlangen nach deiner sofortigen Anwesenheit. Du musst an ihre Seite eilen, die Hand halten über ihren Schmerz weinen und freundlich den Beschwerden darüber, wie schlimm alles ist, zuhören. („Werd niemals alt!”) Es ist so gut wie nie der Fall, dass du wirklich etwas Nützliches für sie tun kannst und vielleicht wären die Ursachen für ihre Behinderung sogar vollständig vermeidbar gewesen, dennoch bist du in einer extrem schwierigen Position. Wenn du kein Publikum und keine Aufmerksamkeit bietest, zu der sie dich hin manipuliert, stehst du vor allen anderen schlecht da und hast eventuell sogar rechtliche Haftung.
(Narzisstisches Verhalten geht gewöhnlich mit Alzheimers einher, demnach kann dieses Verhalten auch bei vollkommen gesunden alternden Müttern vorkommen.)

 

10. Sie manipuliert deine Gefühle

Sie manipuliert deine Gefühle, um sich an deinem Schmerz zu weiden. Dieses außergewöhnlich kranke und bizarre Verhalten ist so gewöhnlich für narzisstische Mütter, dass ihre Kinder sie oftmals „emotionale Vampire” nennen. Oft hat dieses emotionale „Blutsaugen“ rein sadistische Gründe. Sie tut oder sagt Dinge, nur um zu verletzen oder sie startet quälende Hänseleien oder stichelt dich Dingen, bei denen du empfindlich bist, alles mit einem Lächeln auf den Lippen. Vielleicht hat sie dich mitgenommen, Horrorfilme anzusehen oder hat Horrorgeschichten erzählt und sich dann darüber lustig gemacht, als du weintest. Sie lässt einen kränkenden Kommentar in ein Gespräch einfließen und lächelt in dein verletztes Gesicht. Du kannst das Lachen in ihrer Stimme hören, wenn sie auf dich Druck ausübt oder schmerzhafte Dinge zu dir sagt. undefinedSpäter freut sie sich hämisch darüber, wie sehr sie dich verletzt hat und erzählt anderen Leuten fröhlich, wie viel Spaß es macht, dich zu necken und versucht andere einzubinden, ihr Amüsement zu teilen. Sie hat Spaß an ihren Gemeinheiten und gibt sich keine Mühe, dies zu verstecken. Sie möchte, dass du weißt, dass dein Schmerz ihr Unterhaltung bereit. Vielleicht spricht sie Themen an, die schmerzhaft für dich sind und befragt dich darüber, während sie dich genau im Auge behält. Das ist emotionaler Vampirismus in reinster Form. Sie labt sich an deinem Schmerz.

Diese seltsame Art von emotionalem Vampirismus verbindet ein Aufmerksamkeit suchendes Verhalten mit der Forderung, dass das Publikum leidet. Da narzisstische Mütter häufig die Rolle des Märtyrers spielen, kann dies eine Form eines herzzerreißenden, selbstmitleidigen Dramas annehmen, das sie vorsichtig initiiert und in dem sie die Hauptrolle spielt. Sie weint und jammert, dass sie niemand liebt und dass jeder so selbstsüchtig ist, dass sie nicht mehr leben möchte, sie möchte sterben! Sie möchte sterben! Sie wird sich nicht besonders darum kümmern, wie viel die Manipulation ihrer Gefühle und das Selbstmitleid andere Menschen abstößt. Ein seltsames Verhalten, welches bei Narzissten üblich ist: Ein Drama kann sich auch um die Tragödien anderer Leute drehen. Meist geht es dabei darum, wie viel sie selbst gelitten hat, als jemand ermordet wurde, den sie auf der Straße im Vorbeigehen nicht mal erkennen würde.

 

11. Sie ist selbstsüchtig und stur

Sie ist selbstsüchtig und stur. Sie stellt immer sicher, sie hat von allem das Beste. Sie besteht darauf, dass immer alles nach ihrem Willen geschehen muss, und sie wird schonungslos und manipulierend darauf achten, auch wenn das, was sie will, den ganzen Aufwand nicht wert ist oder der Aufwand ein normales Verhalten maßlos übersteigt. Sie wird sich ins Zeug legen etwas zu bekommen, was du ihr verweigert hast, auch wenn es dein gutes Recht war und ihre Forderung selbstsüchtig und unangemessen war. Wenn du ihr sagst, dass sie ihre Freunde nicht zu deiner Feier bringen kann, wird sie trotzdem mit ihnen auftauchen und sie wird ihnen gesagt haben, sie seien eingeladen, so dass du entweder nachgeben musst oder die Böse bist, die die armen Übertölpelten auf der Türschwelle stehen lässt. Wenn du ihr sagst, dass sie am Abend nicht zu dir nach Hause kommen kann, wird sie deinen Lebenspartner anrufen und versuchen, von ihm eine Zustimmung für ihren Besuch zu bekommen und ihm sagen, er solle nichts verraten, es sei eine „Überraschung”. Sie muss dir zeigen, dass du zu ihr nicht „Nein” sagen kannst.

Eine fast universelle Eigenschaft von Narzissten: Weil sie so selbstsüchtig und ichbezogen sind, sind sie sehr schlechte Geschenke-Geber. Sie geben dir abgenutzte oder Dinge aus zweiter Hand als Geschenk (”Ich dachte ich schenke dir mein altes Fahrrad und kauf mir ein neues!” „Ich weiß ja, wie sehr du italienisches Essen magst, also werde ich dich zu deinem Geburtstag in mein Lieblingsrestaurant einladen!” Neue Geschenke sind häufig ganz offensichtlich Billigware und normalerweise Dinge, die dir nicht stehen, die du nicht nutzen kannst oder sie sind mit einer Gegenleistung verbunden: Wenn du ihr das Geschenk kaufst, was sie will, wird sie dir einen Gegenstand deiner Wahl kaufen. Sie macht klar, wie sehr es sie schmerzt, dir überhaupt etwas zu schenken. Vielleicht kauft sie dir ein Geschenk und sich selbst ein identisches, oder sie nimmt dich mit zum Geschenkkauf und kauft sich selbst etwas Schönes, damit sie sich besser fühlt.

 

12. Sie ist egozentrisch

Sie ist egozentrisch. Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche sind sehr wichtig; deine sind unbedeutend bis zu dem Punkt hin, dass nur die kleinste ihrer Launen Vorrang vor deinen Grundbedürfnissen hat. Ihre Probleme verdienen deine sofortige und volle Aufmerksamkeit; deine werden beiseite gestellt. Ihre Wünsche haben immer Vorrang; wenn sie etwas für dich tut, erinnert sie dich ständig an ihre Freigiebigkeit und versucht oft, eine Art von Bezahlung dafür zu bekommen. Sie beschwert sich ständig, auch wenn deine Situation viel schlimmer ist als ihre. Wenn du sie darauf aufmerksam machst, wird sie darüber mühelos und gedankenlos hinweggehen, als wäre es nicht von Bedeutung (Für dich ist das leicht…/Bei dir ist das etwas anderes…).

 

13. Sie ist defensiv und reagiert empfindlich auf Kritik

Sie ist wahnsinnig defensiv und reagiert äußerst empfindlich auf jede Art von Kritik. Wenn Du sie kritisierst oder ihr widersprichst, explodiert sie in Wut, Drohungen, Rage, Zerstörung und kann unter Umständen gewalttätig werden, schlagen, ihr Kind nach draußen ins kalte Wetter schicken und sich in anderer Weise an klassischem, physischen Missbrauch beteiligen.

 

14. Sie terrorisiert

Sie terrorisiert. Für alle Missbraucher ist Angst ein machtvolles Instrument, das Opfer zu kontrollieren, und deine narzisstische Mutter nutzte es skrupellos, um dich zu trainieren. Narzissten bringen dir bei, ihren Zorn auch dann zu fürchten, wenn sie nicht da sind. Die einzige Alternative ist ständige Beschwichtigung. Wenn du ihr immer alles gibst, was sie will, mag dir das erspart bleiben. Wenn nicht, kannst du mit Bestrafung rechnen. Sogar erwachsene Kinder von Narzissten fühlen noch immer diese sorgsam eingeimpfte Angst. Deine narzisstische Mutter kann diese rein durch Schweigen oder einen Blick aktivieren, der dem Kind in dir sagt, dass sie darüber nachdenkt, wie sie es dir heimzahlen wird.

Nicht alle Narzissten missbrauchen physisch, die meisten tun es jedoch auf eine subtile, abstreitbare Weise. Es erlaubt ihnen, ihre innere Wut auf dein Versagen abzulassen und nutzen dies als Begründung für ihr inneres Chaos, während sie dir gleichzeitig beibringen, sie zu fürchten. Du wurdest vielleicht nicht geschlagen, aber du wurdest mit großer Sicherheit mit körperlichem Schmerz alleingelassen, wenn eine normale Mutter alles versucht hätte, dich von diesem Elend zu befreien. Diese abstreitbare Art von Körperverletzung erlaubt ihr, ihre Wut aufzustauen und Bestrafung sparsam zu einem anderen Zeitpunkt einzusetzen, wenn sie eine wasserdichte Erklärung für ihre Misshandlungen gefunden hat, so dass sie es niemals riskiert, entdeckt zu werden. Du bliebst hungrig, weil du „zu viel isst.” (Jemand hat sie gefragt, ob sie schwanger sei. Sie war es nicht.) Du musstest mit Darmgrippe zur Schule, weil du „kein Fieber hattest und nur eine Möglichkeit gesucht hast, die Schule zu schwänzen.” (Sie ärgert sich darüber, sich um dich zu kümmern. „Du hast vielleicht Nerven, krank zu werden und mich auch noch damit zu belasten.“) Sie weigert sich, deine blutigen Fersen anzuschauen, stattdessen lässt sie dich die Schuhe, die die Blasen verursacht haben wieder anziehen, denn „Du wolltest diese Schuhe. Jetzt musst du sie auch anziehen.” (Du sagtest, dass die, die sie dir besorgen wollte, hässlich seien. Sie mochte sie, weil sie genauso waren, wie die, die sie vor 30 Jahren gerne getragen hat.) Dem Zahnarzt wurde gesagt, er solle dir kein Schmerzmittel geben, wenn er ein Loch gebohrt hat weil „sie muss lernen, besser auf ihre Zähne acht zu geben.” (Sie muss die Füllungen zahlen und ist wütend darüber, dass sie Geld für dich ausgeben muss.)

Narzisstische Mütter missbrauchen zudem, indem sie anderen den Vorzug geben und dich nicht beschützen, wie eine normale Mutter dies getan hätte. Manchmal wird die narzisstische Mutter das „Goldene Kind“ dazu ermutigen, den Sündenbock zu missbrauchen. Narzissten betreiben überdies Missbrauch, indem sie dich Gewalt aussetzen. Wenn eines deiner Geschwister geschlagen wurde, stellt sie klar, dass du es sahst. Mühelos bringt sie dir Angst vor Mama bei, ohne auch nur die Hand zu heben.

 

15. Sie ist infantil und kleinlich

Sie ist infantil und kleinlich. Narzisstische Mütter sind oft ganz einfach kindisch. Wenn du dich nicht manipulieren lässt, etwas zu tun, wird sie schluchzen, dass du sie nicht liebst, denn sonst würdest du tun, was sie von dir will. Wenn du ihre Gefühle verletzt, wird sie aggressiv jammern, dass du ihre schlechte Behandlung noch bereuen wirst, wenn sie einmal tot ist. Die babyhaften Beschwerden klingen vielleicht lächerlich, aber die Narzisstin ist todernst. Als du ein Kind warst und sie darum batest, aufzuhören, dich zu malträtieren, rechtfertigte sie ihr Verhalten, indem sie dich auf etwas hinwies, dass du getan hattest, was sie als gleichwertig schlecht empfand, ganz als ob kindisches Verhalten eines Kindes eine Rechtfertigung für kindisches Verhalten eines Erwachsenen wäre. „Sich rächen” ist ein wichtiger Teil im Austausch mit dir. Jedes Mal, wenn du es nicht schaffst, sie zu verteidigen, ihr Aufmerksamkeit zu schenken oder ihr die Gefallen zu tun, die sie zu verdienen glaubt oder dich ihr in den Weg stellst, wird sie es dir zeigen.

 

16. Sie zwingt dich in die Erwachsenenrolle

Sie zwingt dich in die Erwachsenenrolle. Sie übertrug dir ihre Verantwortungen so früh, sie nur konnte und überließ es dir, dich so gut um dich selbst zu kümmern, wie du nur konntest. Sie verweigerte dir medizinische Versorgung, passende Kleidung, notwendigen Transport oder grundlegende Annehmlichkeiten, die sie selbst nicht in Betracht gezogen hätte aufzugeben. Sie veranstaltete nie eine Geburtstagsfeier für dich oder erlaubte dir nie, Freunde übernachten zu lassen. Deine Freunde waren in ihrem Haus nie willkommen. Sie mochte es nicht, wenn sie dich irgendwo hinfahren musste und du lehntest Einladungen ab, weil du keine Möglichkeit hattest, dort hinzukommen. Sie kaufte deine Schulfotos nicht, auch wenn sie sie sich leicht hätte leisten können. Du hattest knausriges Kleidergeld, oder sie kaufte dir die billigste Kleidung, die sie konnte, ohne sich selbst zu blamieren. Sobald du eine Arbeit hattest, wurde jegliche Frage nach Geld für Schulmaterial, Kleidung oder Hygieneartikel abgelehnt: „Warum bezahlst du das nicht selbst, jetzt wo du dein eigenes Geld verdienst?”
Auch übertrug sie dir Aufgaben, die ihre hätten sein sollen und nicht von einem Kind erfüllt werden sollten. Vielleicht warst du für die primäre Pflege jüngerer Geschwister oder für ein pflegebedürftiges Elternteil zuständig. Vielleicht hattest du die Verantwortung für unmäßig viele Hausarbeiten. Und ganz besonders warst du immer ihr emotionaler Pfleger, was ein Grund dafür ist, dass jegliches Abschweifen von dieser Rolle solch enorme Wutausbrüche verursacht. Dir war es nie erlaubt, bedürftig zu ein, negative Gefühle oder Probleme zu haben. Diese Erfahrungen galten nur ihr, und es lag in deiner Verantwortung, diese zu richten. Schon von Anfang an, als du noch sehr jung warst, fuhr sie dich wahllos an, wenn sie gestresst war oder Ärger mit deinem Vater hatte, wenn sie das Gefühl hatte unfair behandelt zu werden, weil sie sich dann besser fühlte, wenn sie dich verletzte. Du wurdest oft aus heiterem Himmel für zurechtgebastelte Taten bestraft. Als du älter wurdest, legte sie die Verantwortung für ihr Wohlbefinden und ihre Gefühle direkt in deine Hände, sie schluchzte an deiner Schulter und lud alles, was für sie schief lief, auf dir ab.

 

17. Sie beutet aus

Sie beutet aus. Sie manipuliert, um Arbeit, Geld oder Dinge von anderen zu bekommen, die sie darum beneidet. Das schließt natürlich ihre Kinder mit ein. Wenn sie ein Bankkonto für dich eingerichtet hat, war sie natürlich bevollmächtigt und konnte selbst Geld abheben. Wenn du Geld einzahltest, hob sie es ab. Vielleicht stahl sie deine Identität. Sie trug dich als Partner für die Steuerrückzahlungen ein, so dass du deine Steuer nicht eigenständig angeben konntest, ohne ihr Strafzahlungen aufzubürden. Wenn sie eine Absprache mit dir traf, wurde diese in der Minute gebrochen, in der sie ihr nicht mehr dienlich war. Wenn du dies zur Sprache brachtest und verlangtest, sie solle sich an die Absprache halten, ließ sie dich abblitzen und bestrafte dich später, so dass du ihr nicht nochmal widersprachst.

Manchmal wälzt die Narzisstin die Bestrafungen, die ihr galten, etwa durch einen missbrauchenden Partner, auf das Kind ab. Der Ehemann kommt in betrunkener, rasender Wut nach Hause und sofort beschwert sich die Mutter über das Verhalten des Kindes, so dass sich die Wut nun gegen das Kind wendet. Manchmal benutzt die narzisstische Mutter das Kind, um eine kaputte Ehe zusammenzuhalten, weil die Alternative eine Scheidung wäre und sie zu arbeiten anfangen müsste.
Wird das Kind sexuell missbraucht, bemerkt sie es nicht oder noch schlimmer, wirft ihm vor, es lüge, wenn es der Mutter vom Missbrauch berichtet.

 

18. Sie projiziert

Sie projiziert. Das klingt ein bisschen nach Psycho-Blabla, aber es ist etwas, das alle Narzissten tun. Projektion bedeutet, dass sie ihr eigenes schlechtes Verhalten, ihre negativen Eigenschaften und Gewohnheiten in dir zu sehen glaubt, so dass sie sie bei ihr selbst ableugnen und dich dafür bestrafen kann. Eine essgestörte Frau, die sich auf das Gewicht der Tochter fixiert, projiziert. Die Tochter realisiert dies vielleicht nicht, da sie das Gewicht von Frauen absurd niedrig einstuft und akzeptiert die Projektion ihrer Mutter. Wenn die Narzisstin ihrer Tochter sagt, sie esse zu viel, müsse mehr Sport treiben oder besonders große Größen tragen, glaubt es die Tochter, auch wenn es nicht wahr ist. Sie wird jedoch manchmal auch projizieren, wenn es eigentlich keinen Sinn ergibt. Dies geschieht, wenn sie sich beschämt fühlt und es auf den Sündenbock abladen muss. Die Projektion erscheint in diesem Falle wie ein Angriff aus heiterem Himmel. Zum Beispiel: Sie stellt eine unerhörte Forderung an dich und du verneinst beiläufig, auf diese einzugehen. Sie ist wütend wegen deiner Weigerung und fährt dich an, dass sie mit dir darüber sprechen werde, wenn du dich beruhigt hast und nicht mehr hysterisch bist.
Du bist überhaupt nicht hysterisch. Sie ist es, aber deine Verweigerung hat sie die Scham fühlen lassen, die sie von Anfang an davor hätte stoppen müssen, schamlose Anforderungen zu stellen. Das ist nicht tolerierbar. Sie kann die Scham auf dich übertragen und deine Reaktion wegerklären: Du hast dich einzig deshalb verweigert, weil du so unverschämt bist. Nachdem das erledigt ist und sie ihre Schamlosigkeit wieder geltend gemacht hat, kann sie ihrem kindlichen Eigensinn frönen, indem sie nun dieses unzweideutige Verweigern in ein Gesprächsthema für weitere Diskussionen verwandelt. Das „spätere” Gespräch lässt sie dann stattfinden, wenn sie dich mit ihrem histrionischen Anfällen, Schmollen und Anschweigen fertig gemacht hat und du nicht mehr so zögerlich bist zu tun, was sie dir aufträgt.

 

19. Sie liegt niemals bei irgendetwas falsch

Sie liegt niemals bei irgendetwas falsch. Egal, was sie getan hat, sie entschuldigt sich nie wirklich für etwas. Stattdessen wird sie jedes Mal, wenn sie das Gefühl hat, sie solle sich entschuldigen, schmollen und eine üble Laune an den Tag legen, eine beleidigende Entschuldigung vortragen oder die Entschuldigung, die sie gerade gemacht, hat negieren, indem sie sich rechtfertigt und selbstbemitleidet: „Es tut mir leid, dass du dich so fühlst, als hätte ich dich beleidigt.” „Es tut mir leid, wenn du dich wegen mir schlecht fühlst.” „Falls ich das gemacht habe, war es falsch.” „Es tut mir leid, aber ich kann´s nicht ändern.” „Es tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gebe, dass du dich ungeschickt, dumm und abstoßend fühlst.” „Es tut mir leid, aber es war nur ein Witz, du bist so über-sensibel.” „ Es tut mir leid, dass mein eigenes Kind das Gefühl hat, sich über mich aufregen zu müssen und mir ein ungutes Gefühl bereitet.” Die letzte beleidigende Entschuldigung ist überdies ein Beispiel für Projektion.

Im folgenden Ausschnitt eines Briefes, von einer narzisstischen Mutter an ihre Tochter, unterschrieben von der Mutter und ihrem passiven, den Missbrauch möglich machenden Ehemann, werden Entschuldigungen benutzt, um die Tochter zu erniedrigen und zu entkräften und um das verabscheuungswürdige Verhalten der Mutter zu minimalisieren:

Es tut uns Leid, wenn Du das Gefühl hast, wir hätten versagt und wären nicht gut genug gewesen. Es tut uns Leid, falls wir deinen wie auch immer gearteten Erwartungen nicht entsprechen konnten. Es tut uns Leid, falls du unter unseren Dynamiken gelitten hast.
- von „upsi”

 

Dieses Zitat beinhaltet keine wirkliche Entschuldigung, auch, wenn die Worte „Leid tun” mehrere Male vorkommen. Der Mutter tut überhaupt nichts Leid, und sie stellt dies klar, indem sie jedes Mal ein „wenn” folgen lässt. Anstatt sich für das missbrauchende Verhalten zu entschuldigen, stellt die Mutter die Rechtmäßigkeit der Beschwerden der Tochter in Frage.

Die vage Sprache, die die Mutter nutzt, um ihre Fehlleistungen zu beschreiben und für die sie sich angeblich entschuldigen muss, unterstreicht die Verweigerung der Mutter, sich ihr Fehlverhalten einzugestehen. Vielleicht hat die Mutter die Leiden der Tochter „unter ihren Dynamiken” verursacht, ein Eingeständnis, das so unpräzise ist, dass es bedeutungslos bleibt.undefined

Die Mutter vervielfacht die Beleidigung indem sie eine konditionale Entschuldigung anführt, wenn sie sagt es tut ihr Leid, falls ihre Tochter fühlt, ihre Eltern hätten versagt. In dieser Aussage lässt die Schreiberin alle Vorwände und geht direkt zum Angriff über. Es ist immer herablassend zu sagen, dass einem Leid tut, wie sich jemand anders fühlt, denn das bedeutet, dass man ihn als bemitleidenswert und emotional inadäquat sieht. Es wird kein Bedauern für das Verhalten des Sprechenden geäußert. In der Tat wird die Wut der Mutter darüber, dass sie sich in der Position befindet, die eine Entschuldigung verlangt, deutlich, wenn sie sagt, es tue ihr Leid, falls sie den „wie auch immer gearteten Erwartungen nicht entsprechen konnte(n)”. Der abfällige, selbstmitleidige und herablassende Ton in diesem Zitat stellt klar, dass das Problem die irrationalen und selbstsüchtigen Forderungen des Kindes sind, nicht das Verhalten der Mutter. In Wirklichkeit erzählte die Mutter (fälschlicherweise), einer Bekannten der Tochter, der Ehemann der Tochter sei gewalttätig. Ein anderes Mal schrieb die Mutter den Schwiegereltern der Tochter einen Brief, in dem sie ihre Sorge darüber äußerte, dass Tochter und Schwiegersohn mittlerweile schlimm von (erfundenem) Drogenmissbrauch beeinträchtigt wären. Aber in diesem Brief reduziert die Mutter dieses abstoßende Vorgehen in ein abschätziges „was auch immer”.

Diese als Entschuldigungen verschleierten, herablassenden Beleidigungen sind Kindern narzisstischer Mütter bekannt. Wenn sie „Es tut mir Leid, dass du dich so fühlst…” hören, sind sie machtlos innerlich am Brodeln.

 

20. Sie weigert sich empathisch zu handeln

Manchmal scheint sie sich nicht bewusst zu sein, dass andere Menschen auch Gefühle haben, während sie in anderen Situationen hervorragend feinfühlig auf anderer Menschen Gefühle eingehen kann. Jedes Kind einer Narzisstin erkennt diesen Widerspruch, denn narzisstische Mütter besitzen die Fähigkeit, Mitgefühl zu empfinden - und das im Übermaß. Hin und wieder kann diese Fähigkeit sie dazu bringen, sich gefühlsmäßig mit Menschen zu identifizieren, die leiden, und sie möchte Sorge für sie ausdrücken. Wenn diese Sorge um das Leiden anderer Leute nicht mit etwas, was die Narzissitin selbst wünscht in Einklang steht, verschwindet sie. Wenn die narzisstische Mutter Bestätigung möchte, wenn sie sich danach fühlt, emotionalen Schmerz aus anderen hervorzulocken, wird die Empathie abgestellt, als hätte sie nie existiert.
Wenn man vom Standpunkt der Fähigkeit ausgeht, sind Narzissten hochgradig empathisch; in der Tat haben sie eine hervorragende Fähigkeit zu lesen, wie sich andere fühlen und was sie denken. Ihre Befähigung, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen und zu führen ist die Basis von vielen Eigenschaften narzisstischer Interaktion. Narzissten sind in sozialen Dingen sehr bewandert, was auch der Grund ist, warum niemand ihren Kindern glaubt, wenn sie sich über die Mutter beschweren. Sie wissen ganz einfach, wie sie allen anderen vormachen können, dass sie sehr angenehm sind. Narzisstische Mütter sind herausragende Manipulatoren, und Manipulatoren müssen von Moment zu Moment hin besonders achtsam auf ihre emotionalen Ziele sein. Wenn man nicht weiß, wie Menschen sich fühlen, kann man sie nicht bewusst in Rage bringen. Ihre außerordentliche Empfindsamkeit in Bezug auf die Gefühle anderer ist auch die Quelle ihres Genusses, wenn sie durch Dramen und ungewinnbare Situationen, emotionalen Schmerz verursachen. Narzisstischen Müttern macht es Spaß, emotionalen Schmerz zu verursachen, und sie machen es sehr genau, weil sie wissen, wie sich ihre Ziel-Kinder fühlen. Diese auserlesene Empfindsamkeit ist der Grund, dass sie nicht zuschlagen müssen. Sie können Schmerz verursachen, ohne auch nur einen Finger zu heben, also warum riskieren, entdeckt zu werden und Aufwand aufs Schlagen zu verwenden, wenn sie die selben Gefühle allein durch Worte verursachen können?
Was einer narzisstischen Mutter fehlt, ist die Sorge um die Konsequenzen ihrer Handlungen, ein Verhalten, das seine Wurzeln stärker in tiefgreifender Selbstsucht hat, als in der Abwesenheit von Empathie. Mütter mit NPS sind mit Sicherheit fähig, Gefühle für andere zu haben: Sie haben immer Mitgefühl mit denen, mit denen der Sündenbock Konflikte hat. Sie fühlen mit anderen Narzissten. Sie haben Mitgefühl für Menschen, die sie bestätigt und gelobt haben. Sie haben sogar Mitgefühl mit ihrem Kind, wenn es sie nichts kostet. Sie haben nur keine Gefühle für ihr Kind, wenn sie es missbrauchen. Sie fühlen nichts, wenn es sich auf ihre eigenen Bedürfnisse oder Wünschen auswirkt. Weil sie versuchen, ihre Umgebung von der Richtigkeit ihres eigenen Missbrauchs zu überzeugen, verteidigen sie andere Missbraucher und haben somit kein Mitgefühl für deren Opfer, wie die folgende Geschichte zeigt:

Eine Vierjährige war in die Vorschule gekommen und hatte einen Handabdruck im Gesicht, der aus einer Ohrfeige resultierte, die der Freund der Mutter ihr zugefügt hatte. Als jemand, der beauftragt war, solches zu melden, hatte meine Mutter die Behörden kontaktiert, mir jedoch erzählt, sie könne verstehen, warum der Freund das Kind geschlagen hatte: Sie war so nervig. Dann sagte sie in dramatischem Tonfall, von Sympathie strotzend: „Du solltest die Eltern gesehen haben. Sie waren so beschämt!” Entrüstet sagte ich: „Was für einen Unterschied macht das für das Kind?” Ihr Mund stand offen, und ich verstand, dass ihr das arme Kind nicht nur egal war, sondern dass sie nicht einmal an es gedacht hatte.
- Sarah

 

Diese Geschichte zeigt die falsch platzierte Empathie des Missbrauchers für andere Missbraucher. Sarahs Mutter hatte keinerlei Empathie für das wirkliche Opfer, wie sie auch nie welche für Sarah hatte. Stattdessen ging ihr Mitgefühl an die Mutter, die ihren Freund das Kind schlagen ließ. Sarahs Mutter identifizierte sich mit dem Missbraucher, einer Mutter wie sie selbst, unter einem Kind leidend, dass den eigenen Ansprüchen nicht genügte. Ihr Mitgefühl sprach ihren Mit-Missbrauchern Tugenden zu und dem Opfer Fehler, die so in der Realität nicht vorhanden waren. Jemand, der ein Kind fest genug schlägt, um einen Handabdruck zu hinterlassen, dann das Kind zur Vorschule schickt, ist nicht beschämt und die Persönlichkeit einer Vierjährigen ist nicht die Schuld des Kindes!

 

21. Sie erschafft Situationen, die du nicht gewinnen kannst

Sie erschafft Situationen, die du nicht gewinnen kannst. In der klassischen ungewinnbaren Situation wird das Kind der Narzisstin in eine Ecke getrieben und bekommt dann eine Forderung präsentiert, bei der das Kind entweder etwas Herabsetzendes, Beschämendes oder Verletzendes tun muss, um die Narzisstin zufrieden zu stellen. Jegliche Antwort darauf, die nicht zustimmend ist, beschwört Rache herauf. Wie immer ist das, was deine Mutter davon hat, das Herauslocken von schmerzhaften Gefühlen. Egal ob du dich ihrem degradierenden Verhalten unterwirfst oder ob du dich wehrst und das Opfer von Beschämungen, Drohungen und Beschuldigungen der Narzisstin wirst, du wirst das Gefühl von Hilflosigkeit und Angst erfahren, wobei all diese Emotionen höchst befriedigend für die Narzisstin sind. Dieses Laben an Emotionen wird durch Schmerz vermehrt, den sie hervorruft, indem sie dich untergräbt, beleidigt und erniedrigt, sobald sich der Sturm des Streits gelegt hat, indem sie dich für die ganze Situation verantwortlich macht. Diese Situationen sind ein großer Spaß für die narzisstische Mutter, für die diese aufregend und unterhaltsam wie auch befriedigend sind, während sie sich fühlen kann, als wäre sie besonders schlau. Normalerweise legt sie ein Verhalten von Genuss und Aufregung an den Tag, das sie auch nicht zu verstecken versucht. Kinder von narzisstischen Müttern beschreiben oft ein „kleines Lächeln”, was ihre Mutter im Gesicht trug, wenn sie diese ungewinnbaren Szenarien ausspielte. Sie möchte, dass du weißt, wie viel Spaß sie dabei hat und wie sehr sie deinen Schmerz liebt. Es gibt keinen Verrat, der schmerzvoller ist, als zu wissen, dass die eigene Mutter sich am Schmerz weidet, den sie selbst verursacht hat und dass kein Gefühl genussvoller für deine narzisstischen Mutter ist, als dein Gefühl von Schock und Elend darüber, dass sie dich absichtlich und aus Spaß verletzt.

In der folgenden Geschichte ist die erwachsene Tochter in eine Situation gebracht, die sie nicht gewinnen kann.
Ihr wird die Wahl gegeben, sich für ein Geschenk, das offensichtlich als Beleidigung gemeint war, entweder akzeptierend und dankbar zu erweisen oder die Rache ihrer narzisstischen Mutter zu provozieren.

Ein paar Tage vor Weihnachten kam meine Mutter in mein Zimmer, ich trug ein altes Paar abgenutzter Tennisschuhe - die Sorte mit Gummisohlen und Leinenaufschlag. Sie sagte: „Ich weiß, du wünschst dir zu Weihnachten ein Paar neue Joggingschuhe, ich dachte mir, ich geb dir die hier und kauf mir stattdessen selbst ein neues Paar.” Meine Mutter war ein „Kleiderhorter” und hatte gewöhnlich zu jeder Zeit zehn Paar Joggingschuhe in ihrem Schrank. Überdies waren ihre Füße größer und enger als meine, es stand also außer Frage, dass diese Schuhe mir passen könnten. Ich sagte: „Ich will deine abgelegten Sachen nicht!”, und sie sah sehr zufrieden und erfreut aus und sagte: „Gut.”, und ging. In diesem Jahr bekam ich kein Weihnachtsgeschenk, obwohl ich ihr etwas von ihrer Wunschliste besorgt hatte und obwohl mein Bruder und meine Schwester Geschenke von ihr bekamen.

Ich bekam einen Brief, nachdem ich nach Hause kam, welcher anfing: „Es tut mir Leid, dass du das Gefühl hattest, ich würde dir abgelegte Sachen anbieten.” Dann setzte sie fort, wie wohlgemeint ihre Intentionen waren, wie sie geglaubt hatte, ich würde mich freuen, wenn sie etwas für sich selbst täte und wie schwer sie es als Mutter eines „undankbaren” Kindes wie mir hatte. Das war im Übrigen nicht das erste Mal. Im Jahr davor hatte sie versucht, mir ein altes, rostiges Fahrrad zu Weihnachten zu geben - verbunden mit der Übereinkunft, dass sie selbst ein neues Rad bekommen würde.
- Sarah

 

Sarahs Mutter hatte nie vorgehabt, Sarah ein Weihnachtsgeschenk zu machen. Sie war darüber wütend, dass Sarah sich unerreichbar gemacht hatte in dem sie eine Hochschule in einem anderen Staat besuchte. Also kreierte sie eine Szenen, innerhalb der sie Sarah gleichzeitig beleidigen und Sarahs vorhersagbaren Ärger in eine Möglichkeit verwandelte konnte, sich selbst als Märtyrer gegenüber der Selbstsüchtigkeit der Tochter darzustellen, die sie später in ihrem beschuldigenden Brief auf Sarah projizierte. In diesem aggressiven Brief verliert die beleidigende Entschuldigung „Es tut mir Leid, dass du das Gefühl hattest…” jeglichen Anschein von Aufrichtigkeit, den upsi’s Mutter versucht hatte aufrecht zu erhalten.

 

22. Sie ist schamlos

Sie ist schamlos. Sie fragt nicht. Sie fordert. Sie stellt ungeheuerliche Anforderungen und wird sich alles nehmen, was sie will, wenn sie glaubt damit davonzukommen. Sie akzeptiert kein Nein als Antwort, übt Druck aus, verbiegt sich und manipuliert dich, bis du aufgibst. Sie scheint weder Bedauern noch Scham über ihr Verhalten zu empfinden, egal wie abstoßend es ist.

Einige, die mir geschrieben haben, haben festgestellt, dass Narzissten schamlos wirken, weil sie ihre Scham unterdrücken, beziehungsweise dass sie schamlos wirken, weil sie keine Empathiefähigkeit besitzen und den Schmerz, den sie mit ihrem schamlosen Verhalten verursachen, gar nicht sehen. Wie vorher erwähnt, haben Narzissten keinen Mangel an Empathie; es ist an ihrem geschickten Manipulieren anderer Leute und ihrem Genuss an sadistischem Verhalten offensichtlich, dass sie sehr genau über die Gefühle anderer Bescheid wissen. Es ist möglich, dass Narzissten ihre Scham gegenüber bewusst verletzendem Verhalten unterdrücken, aber solch eine Erklärung setzt voraus, dass ein Narzisst diese Scham gefühlt hat, wofür uns jeglicher Beweis fehlt.

Eine viel einfachere Erklärung ist, dass die Narzisstin keine Scham zeigt, weil sie keine fühlt. Narzisstische Mütter sind ganz einfach zu ichbezogen, um Sorge oder Verantwortung für den Schmerz, den sie anderen verursacht haben, zu fühlen. In der folgenden Geschichte, unterdrückt Lenas Mutter Olivia, ihre Scham über ihr schlechtes Verhalten nicht. Sie kann kein Gefühl unterdrücken, welches sie nicht fühlt. Genau wie es Sarahs Mutter nicht eingefallen ist, sich um das Wohlbefinden eines Kindes zu sorgen, was mit einem Handabdruck im Gesicht zur Schule geschickt wurde, fiel es auch Lenas Mutter nicht ein, sich um das Wohlbefinden des Kindes zu kümmern, welches sie selbst missbrauchte, oder sich für diese Verletzungen zu schämen:

In meinem zweiten Jahr auf der Universität lernte ich diese kleinen, zierlichen Vögel aus vielfarbigen Bändern zu machen und entschied mich zu Weihnachten, ein Mobile für meine Mutter daraus zu machen. Jeder Vogel nahm etwa 45 Minuten Zeit in Anspruch, und ich machte ein Dutzend davon, dementsprechend konnte ich das Vögel-Basteln nicht recht vor meiner Mutter verstecken und sagte ganz einfach ich bräuchte sie für ein Projekt.

An einem Tag, als ich ungefähr acht Vögel gemacht hatte, sagte meine Mutter plötzlich ganz aufgeregt: „Ich hab eine Idee! Warum nehm ich nicht diese Vögel, um damit die Geschenke für meine Freunde zu dekorieren?!” Ich sagte ruhig: „Nein, ich mache sie für ein Projekt.” Sie antwortete darauf mit einem Wutanfall und beschuldigte mich als undankbar, selbstsüchtig und nur um mich selbst kümmernd. Nachdem sie mich verbal für zehn Minuten oder so missbraucht hatte, stampfte sie wütend in einen anderen Teil des Hauses, und ich bastelte weiter an meinen Vögeln und stellte mir dabei vor, wie sie reagieren würde, wenn sie sie in einer Woche als Weihnachtsgeschenk bekam.

Als Mama das Päckchen mit dem Bänder-Vögel- Mobile am Weihnachtsmorgen öffnete, beobachtete ich sie genau, in Erwartung, Scham oder Verlegenheit zu sehen, da war jedoch keine einziges Zeichen von Gefühlen, die mir zeigten, dass sie sich auch nur an die Szene vor nur einer Woche erinnerte. Jeder Ausdruck auf ihrem Gesicht, jedes Wort, das aus ihrem Mund kam, machte klar, dass in ihrer Welt nichts passiert war. Sie war keinesfalls am Schauspielern, die Vögel anzusehen, verursachte ganz einfach keine Erinnerung.

Erst einige Jahre, nachdem ich keinerlei Kontakt mehr mit ihr hatte, hatte ich die emotionale Distanz, um zu verstehen: Ich habe nie gesehen, dass sie für auch nur einen ihrer Freunde ein Geschenk eingepackt hätte, auch erinnere ich mich an kein eingepacktes Geschenk von einem ihrer Freunde für sie. Sie bekam keine Geschenke von Freunden und schenkte keine. Was wollte sie dann mit diesen acht Bänder-Vögeln?

-Lena

 

Die Szene, die Olivia (Lenas Mutter) aufführt, ist ein geradliniges Beispiel einer Situation, die man nicht gewinnen kann. Olivia hat sich das Szenario ausgedacht und begann ihren Angriff mit einer ungeheuerlichen Forderung, und wenn diese abgelehnt wurde, nutzte sie die Absage als Rechtfertigung, ihre Tochter auszuschimpfen und niederzumachen - und vergaß es dann. Die einfachste Erklärung für dieses scheinbare Löschen von Erinnerungen ist, dass der Angriff und das emotionale Missbrauchen der Tochter zu inkonsequent waren, um sich daran zu erinnern.

Olivias beiläufige Vergesslichkeit illustriert einen kritischen Unterschied zwischen einer Person, die sich schlecht verhält, weil sie habsüchtig, kindisch oder verzogen ist und jemandem, der sich schlecht verhält, weil er eine Störung hat, wie das bei Olivia der Fall ist. Olivia hatte ein hervorragendes Gedächtnis und hätte sich wahrscheinlich an ihren Wutanfall über die Vögel erinnert, wenn Lena ihn angesprochen hätte. Tatsächlich hatte Olivia sich an vorher längst vergessene Gelegenheiten erinnert, die von Missbrauch und Vernachlässigung gekennzeichnet waren, als Lena sie daran erinnerte. Als sie aber nur die Vögel vor sich hatte, fiel ihr der Missbrauch von Lena nicht ein, da dieser Missbrauch für Olivia nicht einprägsamer war als ein Apfel, den sie an diesem Tag zu Mittag gegessen hatte. Sie labte sich so gewöhnlich oft an Lenas Scham und Unglück, als wären Lenas Gefühle so unbedeutend wie ein Stück Frucht. Sie erinnerte sich an ihr Verhalten gegenüber Lena nicht mehr, als sie sich an jede andere inkonsequente tägliche Handlung erinnern würde. Ihr Verhalten war nicht das Ergebnis von nicht vorhandener Empathie. Olivia wusste genau, wie Lena sich fühlte, wenn sie sie anschrie und beschuldigte; sonst hätte es keinen Grund gegeben dieses Drama aufzuführen. Olivias Selbstsucht war einfach so weit ab der Realität, dass es ihr gar nicht einfiel, in Betracht zu ziehen, was sie ihrer Tochter angetan hatte. Es gab deshalb nichts, an das es wert war, sich zu erinnern.

Die Kinder von emotionalen Missbrauchern haben oft große Angst, die Geschichten des Missbrauchs ihrer Mutter zu erzählen, weil sie glauben, die Mutter wird Rache ausüben, sobald sie sich in der Geschichte wiedererkennen. In Wirklichkeit erkennen gestörte Mütter sich nie in den Geschichten, die ihre Kinder über sie erzählen, ganz egal wie einprägsam ihr Verhalten für alle anderen war. Ohne dass eine Person, die dabei war, es ihr ins Gedächtnis ruft, können narzisstische Mütter sich genauso wenig an ihren vergangenen Missbrauch erinnern, wie daran, was sie ein Jahr zuvor zu Mittag hatten. Es würde ihr niemals auffallen, dass sie die schreiende Harpyie (Harpyrien sind Greifvögel. Sie haben ihren Namen aus der Mythologie. Harpyien bei den Griechen haben Vogelkörper und Frauenköpfe und stehlen die Nahrung ihrer Kinder. Anm. d. Übers.) in einer Geschichte ist, die im Internet veröffentlicht wurde.

 

23. Sie beschuldigt

Sie beschuldigt dich für alles, was in ihrem Leben nicht richtig läuft oder dafür, was andere Menschen tun oder für was auch immer passiert. Immer wird sie dich für den Missbrauch beschuldigen. Du hast sie dazu gezwungen. Wenn du nur nicht so schwierig wärst. Du hast sie so aufgeregt, dass sie nicht mehr gerade denken kann. Die Dinge waren bereits schwer für sie, und du hast das Fass mit deinem Widerspruch zum Überlaufen gebracht. Dieses Beschuldigen ist oftmals so subtil, dass alles was du weißt, ist, dass du glaubtest, dir sei Unrecht angetan worden und dass du dich nun schuldig fühlst. Dein Bruder schlägt dich und ihre Reaktion ist, darüber zu jammern, wie unzivilisiert Kinder sind. Dein Freund macht mit dir Schluss, aber sie kann das verstehen - letzten Endes weiß sie selbst nur zu gut, wie schwer es ist, dich zu lieben. Sie tut dir etwas ungeheuerlich Ausbeuterisches an und wenn du sie damit konfrontierst, kreischt sie, dass sie es gar nicht glauben kann, wie selbstsüchtig du bist, sie auf so eine Lappalie anzusprechen. Sie gibt dir auch die Schuld, auf ihr selbstsüchtiges, grausames und ausbeuterisches Verhalten reagiert zu haben. Sie kann gar nicht glauben, wie engstirnig, kleinkariert und wie kindisch du bist, dass du etwas dagegen hast, dass sie dein Lieblingskleid einer Freundin gibt. Sie dachte, du seist glücklich, etwas Nettes für jemanden tun zu können.

Narzissten sind Meister im Multitasking, wie dieses Beispiel zeigt. Gleichzeitig ist deine narzisstische Mutter 1.) Am Lügen. Sie weiß, dass das, was sie getan hat, falsch war, und sie weiß, dass deine Reaktion verständlich ist. 2.) Am Manipulierern. Sie stellt dich als die Böse dar, wenn du dich gegen ihre Gemeinheiten aussprichst. 3.) Selbstsüchtig. Ihr ist es ganz egal, ob du dich schrecklich fühlst, so lange alles nach ihre Nase geht. 4.) Am Beschuldigen. Sie hat etwas falsch gemacht, aber es ist alles deine Schuld. 5.) Am Projizieren. Ihr engstirniges, kleinliches und kindisches Verhalten ist deins geworden. 6.) Am Kreieren eines selbstbemitleidenden Dramas. Sie ist eine Märtyrerin, die an dein Bestes glaubt und du hast sie im Stich gelassen. 7.) Am Umkehren der Rollen. Du bist für ihre Gefühle verantwortlich, sie hat keine Verantwortung für deine.

 

24. Sie zerstört deine Beziehungen

Sie zerstört deine Beziehungen. Narzisstische Mütter sind wie Tornados: Wo immer sie hinkommen, werden Familien auseinandergerissen und Wunden zugefügt. Wenn nicht der Vater Kontrolle über die Narzisstin hat und die Familie zusammenhält, haben erwachsene Geschwister in Familien mit narzisstischen Müttern bezeichnenderweise schmerzvolle Beziehungen zueinander. Typischerweise ist alle Kommunikation zwischen den Geschwistern oberflächlich und von Pflicht getrieben, oder sie sprechen überhaupt gar nicht miteinander. Zum Teil säen diese Frauen Zwietracht zwischen ihren Kindern, weil sie die Kontrolle lieben, die dies ihnen bietet. Wenn diese Kinder nicht miteinander kommunizieren - sondern nur durch die Mutter, kann sie entscheiden, was jeder zu hören bekommt. Narzissten lieben überdies die Aufregung und das Drama, das sie durch ihren Eingriff in das Leben der Kinder bringen. Anderer Leute Leben zu beobachten, während diese zu Grunde gehen, ist besser als Seifenopern, besonders, wenn man nicht die Empathiefähigkeit für deren Leiden besitzt.

Die Narzisstin fördert Wut, Missachtung und Neid - die zerstörerischsten Gefühle - um ihre Kinder auseinander zu bringen. Während die Kinder noch zu Hause leben, wird jedes Kind, das sich der narzisstischen Mutter widersetzt, eine Bestrafung für alle erfahren. In ihrer Lust nach Rache hetzt die Narzisstin zielgerichtet die Kinder gegen das rebellische Kind auf, indem sie alle in ihre Vergeltung mit einbezieht. („Ich sehe, dass mich hier niemand liebt! Bringen wir also diese Weihnachtsgeschenke zurück ins Geschäft. Von euch würde ja sowieso keiner das haben wollen, was ich für euch besorgt habe!”) Die anderen Kinder, von der Narzisstin bereits lange trainiert, geben nach und sind auf das Probleme verursachende Kind sauer, statt auf die Narzisstin, die den Ärger eigentlich verdient hätte.

Die Narzisstin nutzt zudem Bevorteilung und Klatsch, um die Beziehung der Kinder zu vergiften. Der Sündenbock sieht die Mutter als launenhafte und grausame Kreatur. Wie typisch für die Bevorteilten, sehen die anderen Kinder ihre Unfairness nicht und entschuldigen ihren Missbrauch. In der Tat werden sie oft von der Narzisstin dazu eingeladen, ihre verachtende Einstellung gegenüber dem Sündenbock zu teilen und den Missbrauch mit ihrer stillen oder ausdrücklichen Erlaubnis fortzuführen. Der Sündenbock antwortet vorhersehbarerweise mit Wut und ähnlicher Verachtung. Wenn die Kinder ins Erwachsenenalter kommen, stellt die Narzisstin klar, dass sie die Kinder über die Ereignisse des jeweils anderen Kindes auf dem Laufenden hält, wobei sie vor allem unbeweisbaren Klatsch (wie immer in Sorge gekleidet) weitergibt, was unter den Kinder weiterhin Verachtung, statt Sorge sät.

Da sie von einer Narzisstin aufgezogen wurden, sind die Kinder prädisponiert, neidisch zu sein, was sie in vollen Zügen zu ihrem Vorteil ausnutzt, wann immer es sich anbietet. Vielleicht lobt sie dich direkt, aber höchstwahrscheinlich wird sie darüber auch vor deinem Geschwister triumphieren, dem es gerade nicht gut geht. Sie wird über ihre Großzügigkeit gegenüber dem anderen Kind prahlen, und dich wird es wundern, warum du ausgeschlossen wurdest, was dich irrational wütend auf ihr Lieblingskind macht und nicht auf die Narzisstin, die es dir erzählt hat.

Das Endergebnis ist eine Familie, in der fast alle Kommunikation triangulär verläuft. Die Narzisstin, die Spinne in der Mitte des Familiennetzes, überwacht sorgsam die Informationen der Kinder, die ihr helfen, ihre Kontrolle über die Familie zu behalten. Sie gibt diese dann weiter an die anderen und erschafft eine Abneigung, die alle davon abhält, direkt und frei miteinander zu kommunizieren. Das Resultat ist, dass die einzige Kommunikation zwischen den Kindern nur über die Narzisstin läuft, was genau das ist, was sie will.

 

25. Sie verhält sich bemitleidenswertundefined

Als letzte Ausflucht verhält sie sich bemitleidenswert. Wenn sie mit den unvermeidlichen Folgen ihres schlechten Verhaltens, nämlich deiner Wut, konfrontiert wird, verwandelt sie sich in eine matschige Pfütze weinerlicher Hilflosigkeit. Es ist alles ihre Schuld. Nie kann sie etwas richtig machen. Sie fühlt sich so schlecht. Was sie allerdings nicht macht ist, die Verantwortung für ihr schlechtes Verhalten zu übernehmen und es wieder gut zu machen. Stattdessen dreht sich wie immer alles um sie und mit ihrer hilflos wehleidigen Weinerlichkeit überträgt sie wieder dir die Verantwortung für die Folgen UND für ihr Unglücklich sein. Das ist natürlich auch das dem Narzissten eigene manipulative Verhalten. Wenn du ihr ihr schlechtes Verhalten nicht verzeihst und nicht dafür sorgst, dass sie sich besser fühlt, dann bist DU die Böse, weil du dich so kalt, herzlos und gefühllos verhältst, während deine arme Mutter sich so schlecht fühlt.